Ist der Hospitality-Sektor ein digitaler Spätzünder?
Für die unabhängige Gastronomie in Westeuropa gilt das in der Tat. Bisher konnten die Unternehmer in dieser Branche allerdings auch gut zurechtkommen, ohne digital unterwegs zu sein. Mittlerweile sieht das schon anders aus. Zum einen, weil die Gesetzgebung die zunehmende Digitalisierung etwa im Bereich des Kassenwesens forciert, zum anderen, weil der Wettbewerbsdruck als Treiber wirkt und das Potenzial enorm ist. Nicht zuletzt mit Blick auf die digital affine nächste Generation ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Digitalisierung auch in der unabhängigen Gastronomie durchgesetzt hat.
Unabhängige Gastronomen nutzen digitale Anwendungen bislang vor allem für die Bereiche Kommunikation, Finanzen und Zahlung. Lagerwesen und Einkauf werden hingegen noch weitgehend analog gesteuert.
Das ist wenig überraschend. Denn selbst dann, wenn eine hochprofessionelle Software verwendet wird, setzen Prozesse wie digitale Mengenkalkulation und Inventory eine enorme Disziplin voraus. Solche Anwendungen erlauben kein Pi-mal-Daumen-Management, müssen kontinuierlich gepflegt werden und sind somit durchaus betreuungsintensiv. Gerade in kleineren Betrieben ohne viel Personal kann das schnell zur Hürde werden. Und genau hier setzen wir zusammen mit einer Reihe von Start-ups an: Wir konzentrieren uns auf Lösungen, die den Alltag der Gastronomen einfacher machen.
Und wie sieht das konkret aus?
Wir von Hospitality Digital entwickeln in enger Zusammenarbeit mit Gastronomen zum Beispiel selbst Anwendungen. Dazu zählen unter anderem das Management-Tool Cockpit oder das Menukit, eine Software, mit der Gastronomen schnell und einfach ihre Rezepte anlegen und den Wareneinsatz berechnen können. Der Wareneinsatz ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Gastronomie, und wir helfen mit diesem Tool, diesen im Blick zu behalten. Und da die Lösungen zu 100 Prozent von uns und unseren Kooperationspartnern konzipiert und agil weiterentwickelt werden, können wir unsere gesammelten Erfahrungen kontinuierlich einfließen lassen. Das ist ein unschlagbarer Vorteil.