Frauen in leuchtenden Saris, Männer mit bunten Turbanen, festlich geschmückte Elefanten, heilige Kühe, feurige Gewürze und majestätische Palastanlagen: das ist Indien, ein Land der Vielfalt und Gegensätze zugleich. Denn neben einer traditionsreichen Kulturnation ist Indien auch eine aufstrebende Wirtschaftsmacht und eine rasant wachsende Hightech-Wiege. Dieser Clash spiegelt sich auch im Handel wieder.
Alles für den täglichen Bedarf
Dort, wo Yoga und Ayurveda zuhause sind, gibt es eine lange Tradition im Einzelhandel. Die Kirana-Stores, kleine Tante-Emma-Läden, findet man in Indien wie Sand am Meer. An nahezu jeder Straßenecke stößt man auf einen der rund 12 Millionen Nachbarschaftsläden.
Mit gerade einmal 30 bis 40 Quadratmeter entsprechen sie der Größe eines typisch deutschen Büdchens, machen jedoch rund 95 Prozent der Umsätze im indischen Lebensmitteleinzelhandel aus.
Oftmals befinden sich die Kirana-Stores seit vielen Generationen in Familienbesitz. Kiranas spielen im Leben der Inder eine große Rolle. Hier beziehen sie alles, was sie für den täglichen Bedarf benötigen. Ihre Kunden verstehen die Inhaber geführten Ladenbesitzer blind, schließlich sind sie Nachbarn. Man kennt sich. Allerdings macht auch die Technologie nicht vor den alt eingesessenen Läden halt. Der Onlinehandel und die sich in den Städten breit machenden Wettbewerber stellen eine Konkurrenz für die Kirana-Besitzer da.
Fit für die digitale Zukunft
Mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen birgt der indische Markt großes Potenzial für den Onlinehandel. 2017 kauften bereits 100 Millionen indische Konsumenten ihre Waren online. Preiswerte Handys und Mobilfunkverträge sorgen zeitgleich dafür, dass der Online-Konsum explosionsartig steigen wird. Shopping-Plattformen liefern sich eine regelrechte Rabattschlacht um Kunden.