Eine Kelle … asiatisch inspirierte Eleganz

Er hat weltweit gekocht, in Asien gelebt und sich mit drei Michelin-Sternen einen Platz in der kulinarischen Spitzenklasse erarbeitet – nun startet Thomas Bühner ein neues Kapitel in Düsseldorf. In der Rheinmetropole, Heimat der drittgrößten japanischen Community Europas, eröffnet er mit La Vie by Thomas Bühner ein asiatisch inspiriertes Fine-Dining-Restaurant auf dem ONE METRO Campus in Flingern. Sein Konzept vereint asiatische Aromen, französische Eleganz und europäische Handwerkskunst. Im Interview spricht Bühner über seine tiefe Verbindung zur asiatischen Küche, die Besonderheiten eines anspruchsvollen Publikums und über die feine Linie zwischen Inspiration und kultureller Aneignung.

Thomas, was hat dich während deiner Zeit in Asien vor allem geprägt: die Zutaten, die Techniken oder die Haltung zum Essen?

Am meisten hat mich in Asien beeindruckt, welchen Grad an Wertschätzung Essen hat. Es ist nicht wie bei uns die Befriedigung des Grundbedürfnisses Appetit, sondern die Mahlzeiten gliedern den Tag und sind reserviert für Familie und Freunde.

In Düsseldorf trifft deine Küche auf eine besonders anspruchsvolle, asiatisch/japanisch geprägte Community. Welche Erwartungen begegnen dir hier? Und wie möchtest du diese Gäste mit deinem eigenen Stil abholen?

Wir haben schon in Osnabrück ein sehr internationales und anspruchsvolles Publikum gehabt. Daher haben wir über die Jahre dort sehr viel Erfahrung sammeln können, die wir hier natürlich nutzen und hoffen, dass wir mit unserem Angebot eine wirkliche Bereicherung für die Vielfalt in Düsseldorf sind. Von den Düsseldorfern wünsche ich mir, dass sie uns aufgeschlossen gegenüber sind.

Du sagst, deine Küche verbindet zwei kulinarische Welten – die europäische und die asiatische. Wo ziehst du die Grenze zwischen Inspiration und kultureller Aneignung? Gibt es das beim Kochen überhaupt?

In meiner Küche und bei mir ist ganz klar, dass Essen niemals provozieren darf oder irgendjemanden ausgrenzt. Kulturelle Aneignung in der Kulinarik beginnt für mich dort, wo Menschen behaupten, dass sie etwas authentisch zubereiten, ohne die entsprechende Herkunft zu nennen oder diese zu würdigen, mit Klischees gearbeitet wird, um etwas authentisch wirken zu lassen. Nichts davon wird bei uns der Fall sein - wir möchten lediglich das Beste aus zwei Welten verbinden. Sei es in Bezug auf die Produkte, die Zubereitung, den Geschmack oder einfach nur die Art und Weise, wie wir die Speisen anrichten. Wir wollen Menschen nicht belehren oder überzeugen, sondern ihnen einfach nur schöne Momente bescheren, an die sie sich gerne erinnern.