Ein Projekt, das befähigt, ermutigt – und viele Leben verändert

Für viele eine Selbstverständlichkeit, für Geeta Devi und Sunil Paswan nicht – eine eigene Toilette. Seit 2019 engagiert sich METRO mit der Stiftung One Drop in Indien für einen sicheren Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene. Wie das Projekt Menschen mehr Lebensqualität ermöglicht, zeigen die Geschichten von Geeta Devi und Sunil Paswan.


Für Menschen, die in großer Armut leben, erscheint die Übernahme neuer Hygienepraktiken wie eine kaum zu bewältigende Herausforderung – Sunil Paswan, Bauer im nordindischen Bundesstaat Bihar, seine Frau und seine 4 Kinder litten ständig unter Krankheiten. „Jedes Jahr mussten wir etwa 2.000 Rupien für medizinische Behandlung ausgeben“, erklärt Paswan. So blieb kaum Geld übrig, um seine Familie zu ernähren. Schuld daran war ein niedrig gelegenes Wasserbecken in seinem Dorf Hirauta, in dem sich das Abwasser aller Haushalte sammelte. Diese schlammige Brühe war die perfekte Brutstätte für Moskitos. Hinzu kam, dass weder Paswan noch die meisten anderen Dorfbewohner eine eigene Toilette hatten und sich daher im Freien erleichtern mussten.

Ähnlich erging es der 35-jährigen Geeta Devi, die zusammen mit ihrem Ehemann und ihren 5 Kindern im Dorf Kamrauli lebt. Zwar wusste sie, dass mangelnde Hygiene und die Erledigung des „Geschäfts“ im Freien gesundheitsgefährdend sind, dennoch fiel es ihr schwer, sichere Praktiken in Bezug auf Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene durchzusetzen – sowohl wegen mangelnder Informationen über mögliche Lösungen als auch wegen fehlender Ressourcen und Geld.
© Bildrechte: Kannagi Khanna / One Drop.

METRO Water Initiative

Das Projekt wird durch eine globale Kampagne rund um den jährlich stattfindenden World Water Day am 22. März finanziert, die METRO jedes Jahr in 18 Ländern mit 16 Lieferanten realisiert. In der auf drei Jahre angelegten Kooperation verfolgt METRO gemeinsam mit Industriepartnern das Ziel, insgesamt 5,3 Millionen Euro zu sammeln und damit 500.000 Menschen in Indien zu helfen.

Der Wendepunkt: eine Initiative mit, von und für Gemeinden

Die Stiftung One Drop ist überzeugt, dass der nachhaltige Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene eine große Wirkung entfalten kann, wenn gleichzeitig gesunde Verhaltensweisen gefördert und Aktivitäten rund um die Kapital- und Einkommenssteigerung sowie marktwirtschaftliche Lösungen geboten werden. Darauf beruht das sogenannte „ABC for Sustainability model™” von One Drop, das mit, von und für Gemeinden umgesetzt wird. Dieses findet auch in den Projekten Anwendung, die METRO in Kooperation mit der Stiftung One Drop im Bundesstaat Bihar (in den drei Bezirken Sheohar, Gaya und Madhubani) unterstützt. Ziel der Projekte ist es, die Menschen für sichere Wasser-, Sanitär- und Hygieneverhaltensweisen zu sensibilisieren und zu befähigen. Auch Geeta Devi und Sunil Paswan nahmen an diesem Projekt teil.

Sunil Paswan lernte während einer Informationsveranstaltung des Projektteams Hygiene-, Abwasser- und Sanitärkonzepte kennen und erfuhr, wie seine Gesundheit damit zusammenhängt. Das neu erworbene Wissen motivierte ihn dazu, eine eigene Toilette zu bauen: „Die Mitglieder meiner Familie werden nun hoffentlich ein Leben in Würde führen – frei von Krankheiten, da ich jetzt eine eigene Toilette zu Hause habe", erzählt Paswan stolz. Begleitet und angeleitet wurde er während des gesamten Prozesses durch das Projektteam vor Ort. Außerdem errichtete er zusammen mit seinen Nachbarn ein Abwassersystem, das sein Haus und die Nachbarshäuser verbindet, und füllte das schlammige Wasserbecken mit Erde. Das Ergebnis: deutlich weniger Moskitos.

Auch Geeta Devi erhielt Unterstützung beim Bau einer Toilette: Sie hat gelernt, welche Baumaterialien benötigt werden und dass sie diese günstig in einem ländlichen Sanitärgeschäft erwerben kann. Dadurch konnte sie ihre eigene Toilette bauen und wurde zum Vorbild für andere Dorfbewohner.

Kein Einzelfall in Indien

So wie Geeta Devi und Sunil Paswan früher, ergeht es in Indien noch immer rund 600 Millionen Menschen. Knapp 45% der Bevölkerung sind von extremer Wasserknappheit betroffen. Besonders in ländlichen Regionen wie dem nordindischen Bundestaat Bihar fehlt der sichere Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene.

World Water Day

Der World Water Day wird jedes Jahr seit 1993 am 22. März gefeiert. Seinen Ursprung hat der Tag in der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) im Jahr 1992. Ziel ist es, Aufmerksamkeit für die Relevanz von sauberem Wasser zu schaffen und das Problem aufzuzeigen, dass etwa 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang dazu haben. 2021 geht es um das Thema „Valuing Water“ und die Frage: Was bedeutet Wasser für dich?

METRO engagiert sich dort zusammen mit der Stiftung One Drop seit 2019 für bessere Lebensbedingungen: „Wir fördern zusammen mit unseren regionalen Kooperationspartnern den Zugang zu Wasser- und Sanitäranlagen. Zusätzlich bieten wir finanzielle Unterstützung an und helfen den Menschen dabei, ein gesundes Hygieneverhalten zu erlernen und aufrechtzuerhalten – dazu gehört zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen“, erklärt Andrea Euenheim, CHRO und Labour Director bei METRO. Dafür nutzen die Kooperationspartner einen innovativen Ansatz von One Drop: Social Art for Behaviour Change™ (SABC). Dieser Ansatz sorgt dafür, dass Gemeinden mit lokalen Künstlern zusammenarbeiten können, um die Übernahme gesunder Verhaltensweisen auf emotionaler Ebene mithilfe von Theateraufführungen, Straßenshows, Filmvorführungen, Bildern und Geschichten zu inspirieren, zu fördern und zu erhalten.

Schätzungsweise 156.714 Menschen konnten METRO und One Drop durch ihre Zusammenarbeit in Indien bereits helfen. Durch die weltweite Covid-19-Pandemie bekam die Initiative jüngst eine neue Dringlichkeit. Schnelle Hilfe war gefragt: Durch den flexiblen Einsatz beispielsweise digitaler Aufklärungsformate schafften es die Projektpartner, auch 2020 deutliche Fortschritte zu erzielen. Dazu zählen beispielsweise 165 neu installierte kommunale Wasserstellen, 11 neu eingerichtete WASH-Stationen (Water, Sanitation, Hygiene) an Schulen, 5 öffentlich errichtete Möglichkeiten zum Händewaschen auf Märkten und 500 an Sozialarbeiter verteilte Hygienekits in den Bezirken Sheohar, Gaya und Madhubani.

© Bildrechte: Geeta Devi / One Drop.

Stark machen für Veränderung

Geeta Devi und Sunil Paswan engagieren sich inzwischen selbst sehr aktiv in ihren Dörfern und anderen Gemeinden und klären auf, wie sich sichere Hygiene- und Sanitärverhaltensweisen umsetzen lassen. Auch wenn sie dabei nicht immer direkt auf Verständnis bei anderen Bewohnern stoßen, sind sie äußerst motiviert, ihr neu erworbenes Wissen weiterzugeben. Denn für beide steht fest: Die neuen Sanitäreinrichtungen und das Verständnis für richtiges Hygieneverhalten haben ihr Leben maßgeblich verbessert und ihnen ein Stück Würde geschenkt.

Über One Drop

Die One Drop™ Stiftung ist eine internationale Stiftung, die von Guy Laliberté ins Leben gerufen wurde, dem Gründer von Cirque du Soleil und Lune Rouge. Dieser träumt von einer besseren Welt, in der jeder Zugang zu Lebensbedingungen hat, die Teilhabe und Entwicklung ermöglichen. Die Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, einen nachhaltigen Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene in einigen der schutzbedürftigsten Gemeinden sicherzustellen, und zwar durch innovative Partnerschaften, Kreativität und Kunst. Gemeinsam mit ihren Partnern wendet die Stiftung ihren einzigartigen „Social Art for Behaviour Change™“-Ansatz an, der gesunde Verhaltensweisen in Bezug auf Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene fördert und Gemeinden stärkt. Zu diesem Zweck organisiert One Drop innovative Spendenaktionen, die von einer engagierten Gemeinschaft aus Partnern und Spendern unterstützt werden. Die Stiftung One Drop ist bereits seit 13 Jahren in diesem Bereich aktiv und setzt Projekte um, die schon bald die Lebensbedingungen von über 2,1 Millionen Menschen auf der ganzen Welt verbessert haben werden. Weitere Informationen über One Drop unter www.onedrop.org.
Aufmacherbild: © Kannagi Khanna / One Drop.

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