Zwischen Fleisches-Lust und Klima-Frust

Wie finden nachhaltige Lösungen ihren Weg in die Fleischindustrie? Eins steht bei METRO fest: Tierwohl und Klimaschutz lassen sich am besten in Zusammenarbeit mit den Lieferanten verbessern. Zwei Beispiele sind VanDrie, Produzent von Kalb- und Rindfleisch, sowie Kettyle, Spezialist für Dry Aged Beef.


Nachhaltige Einkaufspolitik von METRO

Bei der Beschaffung von Rohstoffen und Lebensmitteln verfolgt METRO eine klare Vision: Nachhaltigkeit in allen Bereichen. Für die Einkaufspolitik für Fleisch existiert – genauso wie zu anderen Produktkategorien – eine METRO Nachhaltigkeitsleitlinie, die klare Standards und Zielsetzungen formuliert – von Tiergesundheit über Futtermittel bis hin zur Rückverfolgbarkeit von Produkten. METRO setzt alles daran, seinen Kunden Fleischprodukte zu bieten, die höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen und sozial wie ökologisch verträglich hergestellt wurden.

Fleisch ist beliebt. Laut Fleischatlas 2021 hat sich der weltweite Konsum von Steak und Co. innerhalb von 20 Jahren mehr als verdoppelt. Diese Nachfrage wird sich durch Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum weiter erhöhen. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Ansprüche der Verbraucher, etwa in Deutschland: Fast 75 % der Konsumenten fordern eine artgerechte Tierhaltung, besagt der Ernährungsreport 2021. Besonders kritisch ist die jüngere Generation, zeigt eine Umfrage der Heinrich-Böll-Stiftung. Junge Erwachsene sehen in der Fleischproduktion eine Bedrohung für das Klima. Sie ernähren sich doppelt so oft vegetarisch und vegan wie der Durchschnitt der Bevölkerung.

Austausch vor Ort

Apeldoorn in den Niederlanden: Hier werden Kälber in geräumigen, gut belüfteten Ställen mit viel Tageslicht gehalten. Sie bekommen 2-mal täglich Milch und ballaststoffreiches Raufutter. So tritt Blutarmut bei den Tieren nicht mehr auf. Die Ställe für die Kälbermast gehören Bauern, die mit der Firma Ekro zusammenarbeiten, einer Tochtergesellschaft der niederländischen VanDrie Group, die Kalb- und Rindfleisch produziert. Die Unternehmensgruppe ist einer der Partner, mit denen METRO kooperiert, um die Nachhaltigkeit von Fleischprodukten zu erhöhen.

„Wir investieren viel Zeit in den Dialog mit METRO und Stakeholdern wie Landwirten oder NGOs“, sagt Marijke Everts, Director Corporate Affairs bei der VanDrie Group. „Zudem legen wir Wert auf Transparenz und veröffentlichen jährlich einen CSR-Bericht, der auf kritische Fragen eingeht – das Spektrum reicht von „Wie lässt sich der Antibiotikaeinsatz reduzieren?“ bis zu „Was tut VanDrie für den Klimaschutz?“.

Strenge Qualitätskontrollen

Alle Kälbermäster, mit denen VanDrie zusammenarbeitet, müssen strenge Anforderungen in Bezug auf das Tierwohl und die Verwendung von Tierarzneien erfüllen. Kontrolliert werden die Vorgaben durch die unabhängige Stiftung Qualitätsgarantie Kalbsfleisch (SKV). „Dank der SKV können wir gewährleisten, dass unser Kalbfleisch ohne unerwünschte wachstumsfördernde Stoffe erzeugt wird“, erläutert Everts. Darüber hinaus sorgt das Qualitätssicherungs-System Safety Guard für hohe Standards in der gesamten Produktionskette. Es ermöglicht auch die lückenlose Rückverfolgbarkeit vom Landwirt bis zur Ladentheke. „Jedes einzelnes Stück Fleisch lässt sich ebenso zurückverfolgen wie die Zutaten im Tierfutter“, sagt Everts.

Auf einen Blick: VanDrie Group

Die niederländische VanDrie Group ist ein weltweit aktives Familienunternehmen. Zum Konzern gehören Haltungsbetriebe, Molkereirohstoff- und Kälberfutterhersteller sowie Kälberschlacht- und Kalbsfellverwertungsbetriebe. In Sachen Nachhaltigkeit arbeitet METRO CZ aktuell zusammen mit Ekro, einer VanDrie-Tochter. Außerdem kooperiert das Rotterdam Trading Office von METRO mit der Tochtergesellschaft T. Boer & zn. Gemeinsam widmen sich die Partner dem Projekt METRO Chef Veal.

Die größte Herausforderung ist, die CO2-Emissionen in der Produktionskette zu reduzieren. Zu diesem Zweck verfolgt VanDrie verschiedene Ansätze. Intelligente Technologien sollen die Emissionen in der Kälberhaltung senken.

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung untersucht derzeit, wie sich die Methanemissionen durch Ergänzungsmittel im Tierfutter reduzieren lassen. Zudem beteiligt man sich an diversen Forschungsprojekten zu neuen Technologien, mit denen der Stickstoffausstoß in den Ställen gesenkt werden könnte. Und das Unternehmen strebt effiziente Kreislauflösungen an, um zum Beispiel Restwärme optimal zu nutzen.

Bestes Fleisch von der grünen Insel

Szenenwechsel: Mitten in der hügeligen Landschaft der irischen Kerry Hills grasen kleine Gruppen von Rindern auf saftigen Wiesen. Dort produziert Kettyle Rindfleisch für Feinschmecker. Dank des milden Klimas und der fruchtbaren Böden können die Tiere den Großteil des Jahres auf den Weiden verbringen. „Unser naturbelassenes Gras bildet eine gute Basis für die Erzeugung unseres Rindfleischs, das zu den ökologisch nachhaltigsten der Welt gehört“, sagt Kettyle-Chef Maurice Kettyle.

Auf einen Blick: Kettyle

Kettyle Irish Food, ein Unternehmen mit Hauptsitz im irischen Fermanagh, ist Spezialist für Dry Aged Beef, das in Salz-Moos-Kammern reift. Kettyle ist Teil der Linden Food Group, ein Unternehmen der Frischfleischverarbeitungsindustrie, das Rind- und Lammfleisch für Kunden weltweit beschafft und verarbeitet. Gemeinsam mit METRO arbeitet Kettyle daran, Maßnahmen und Zertifikate rund um eine nachhaltige Fleischproduktion zu harmonisieren und nach außen zu kommunizieren. Kettyle arbeitet mit dem niederländischen Unternehmen RTO zusammen, das zartes Frisch- und Tiefkühlrindfleisch an 11 METRO-Länder sowie Classic Fine Foods Hongkong und Classic Fine Foods United Arab Emirates verkauft. In enger Zusammenarbeit streben wir die Führung in unserer Branche an. Und das Thema Nachhaltigkeit hat bei allen neuen Konzepten und Strategien stets oberste Priorität.

Auf der Suche nach Innovationen

Auch für Kettyle ist der Klimaschutz die größte Herausforderung. „Unser Fleisch hat eine Klimabilanz, die nur halb so groß ist wie der globale Durchschnitt“, sagt Kettyle. „Trotzdem setzen wir alles daran, die Emissionen weiter zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit unseren Partnerhöfen suchen wir in unseren beiden Versuchsbetrieben ständig nach noch nachhaltigeren Verfahren. Dabei konzentrieren wir uns auf Energieeinsparungen, Genetik, sauberere Verfahren und eine bessere Ressourcennutzung.“

Das Unternehmen nimmt die gesamte Lieferkette in den Blick – vom Bauernhof bis zum Endverbraucher. „Beispielsweise nutzen wir in der Verarbeitung Technologien, um Wasser wiederzuverwenden und Wärme zurückzugewinnen“, sagt Kettyle. „Mit METRO arbeiten wir außerdem daran, den Plastikanteil unserer Verpackungen zu reduzieren und mehr recycelbare Materialien einzusetzen.“

Kettyle setzt auf Forschung und Entwicklung. Eine aktuelle Studie untersucht etwa die Frage, ob sich die Futterverwertung von Rindern züchterisch verbessern lässt, damit sie schneller schlachtreif sind. Auf diese Weise würde sich der CO2-Fußabdruck erheblich verringern. Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sind also noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. METRO geht diesen Weg zusammen mit seinen Partnern.

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