Kann man Respekt schmecken?
Das kann ich nicht sagen. Was man schmecken kann, ist die Qualität eines Produktes. Man kann schmecken, ob etwas in totem oder lebendigem Boden gewachsen ist. Und das Handwerk, mit dem ein Produkt zubereitet wurde – das kann man auch schmecken.
In einem Interview hast du mal gesagt, dass man Schmecken lernen kann – und verlernen. Hast du deswegen die Großküche als deine Wirkungsstätte gewählt? Um möglichst vielen Menschen das Schmecken wieder beizubringen?
Auch, ja. Es war einfach so, dass mir in meinem Beruf als Koch irgendwann die Sinnhaftigkeit fehlte. Ich hatte mich schon dazu entschieden, eine Ausbildung in der nachhaltigen Landwirtschaft auf einem Demeterhof zu machen und um die Zeit bis zum Start zu überbrücken, habe ich für einen Bio-Kita-Cateringdienst gearbeitet. Und da habe ich gemerkt, dass man mit Kochen auch sinnvolle Arbeit leisten kann. Mir war aber auch bewusst, dass ich noch viel Handwerkszeug zu lernen hatte und dafür musste ich zurück in die Gastronomie.