Weniger Verschwendung, bessere Planbarkeit
Möglich macht das ein Atmosphärenaustausch, erklärt Küchenmeister Vocale, der bei der FSGG schon seine Ausbildung absolvierte und nach Stationen in der Sternegastronomie in den Betrieb zurückkehrte: „Der Sauerstoffgehalt unter der Schutzfolie wird auf unter 1 % reduziert.“ Als Executive Head verantwortet Vocale die Produkt- und Konzeptentwicklung von „S-Chefs“. Dabei funktioniert die Technologie anders als das herkömmliche schlichte Vakuumieren von Lebensmitteln – wie genau, bleibt ein Geschäftsgeheimnis. Verraten werden darf zumindest so viel: Die Maschine, die die Speisen mit der geheimnisvollen Schutzfolie versieht, misst imposante 9 Meter; ausgestattet mit Greifern und Förderbändern rattert und zischt das wuchtige Gerät, während etwa zwei Platten Hackbällchen den Prozess durchlaufen. 15 bis 17 Sekunden dauert das Ganze, am Ende bläst ein Luftstrom ein Etikett auf die fertig eingepackte „Frikadellen-Parade“. Bis zu 6.000 Cateringplatten sind bei 22 Stunden Laufzeit am Tag schaffbar – theoretisch, denn das Geschäft läuft ja gerade erst an. Als nächstes geht ein Onlineshop für die angebotenen Cateringspeisen an den Start, dann soll es richtig losgehen.
Die transportsicher verpackten Platten können dann auf die Reise zu den Kunden gehen. Im Vergleich zum herkömmlichen Catering bieten die viel längeren Vorlauf- und Lagermöglichkeiten mehrere Vorteile: Für eine am Sonntag geplante Feier kann beispielsweise bereits Tage vorher alles ganz entspannt vorbereitet werden. Oder ein Kindergarten, der plötzlich doch viel weniger Mittagessen benötigt als geplant, kann die überschüssigen Mahlzeiten einfach weiter aufbewahren und am nächsten Tag verwenden. So landen weniger Lebensmittel im Abfall. Auch auf weitere Aspekte in puncto Nachhaltigkeit legen Schwarz und sein Team Wert: Die Mehrwegplatten halten mindestens 100 Spülgänge aus; die alternativ angebotene Einwegplatte besteht aus 85 % Altplastik. Die Versiegelungsfolie ist frei von Palmöl, demnächst soll komplett auf Bio-Folie, die zudem dann auch noch Mikroplastikfrei ist, umgestellt werden. Auch hier ist zunächst monatelanges Testen angesagt, ehe die verwendeten Materialien allen Qualitäts- und Handhabungsansprüchen genügen. Bei der strategischen Platzierung des Vorhabens wird Frank Schwarz vom Unternehmensberater Özgür Güneş unterstützt.
Bei den Versuchen kommt METRO ins Spiel. Denn jedes Nahrungsmittel reagiert anders, unzählige verschiedene Zutaten müssen ausprobiert werden. Die FSGG nutzt den METRO Lieferservice, d. h. METRO beliefert den Cateringbetrieb 5-mal die Woche. Kundenmanager Sven Fydrich steht täglich in Kontakt mit dem Betrieb. Von Fleisch über Molkereiprodukte und Trockenware bis hin zu Reinigungsmitteln reicht die Produktpalette, die Schwarz von METRO bezieht. Seit „S-Chefs“ ist die Zusammenarbeit noch intensiver geworden, die Anforderungen noch individueller. „Kundenservice ist das Wichtigste“, sagt Schwarz. „Der persönliche Draht zum Kundenbetreuer ist das A und O.“