timer2 minApril 2019

Lebensmittel - und die Welt wirft weg. Unsere Strategie für einen besseren Umgang mit der Ressource Nahrung.

Rund um den Globus landet etwa ein Drittel der Lebensmittel im Müll – schätzungsweise sind das 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Und immer noch hungern weltweit 821 Millionen Menschen. Mit jedem Kilo Brot, das nicht gegessen wird, werden 1600 Liter Wasser vergeudet. Die weltweite Nahrungsmittelvergeudung ist für acht Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich – klingt auf den ersten Blick wenig, doch wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, dann wäre sie der drittgrößte Erzeuger von CO2 nach den USA und China. Eine ethische, eine ökologische, eine ökonomische Verschwendung, finden wir. Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie von METRO. Unser relevantes Ziel steht im Einklang mit dem Ziel 12.3 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Aus diesem Grund hat sich METRO im Rahmen der Resolution zur Lebensmittelverschwendung des Consumer Goods Forum (CGF) verpflichtet, bis 2025 die im eigenen Geschäftsbetrieb anfallenden Lebensmittelverluste um 50% zu reduzieren.

Die Bekämpfung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung entlang der Lieferkette ist eine gewaltige Herausforderung, die Partnerschaften, Innovation und sektorübergreifende Zusammenarbeit erfordert.

Veronika Pountcheva, Global Director Corporate Responsibility der METRO AG

Bereits seit 2016 arbeitet METRO mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zusammen, das mit dem Friedensnobelpreis 2020 ausgezeichnet wurde. Im Zuge der Partnerschaft werden unter anderem Kunden und Mitarbeiter aktiv an Spendenaktionen beteiligt, um so gemeinsam auf eine Welt ohne Hunger hinzuarbeiten und die Ressource Food gerecht zu verteilen. Darüber hinaus engagieren wir uns mit weitere Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung:

 

Food Banks – Verteiler mit Vorbildcharakter

Lebensmittelbanken sammeln übriggebliebene, einwandfreie Nahrungsmittel und verteilen diese an Bedürftige. Doch vor allem Spenden von Fleisch- und Fischprodukten unterliegen oft besonderen Gesundheitsvorschriften. In Frankreich hilft METRO beim Aufbau von gemeinnützigen Suppenküchen, die alle erforderlichen Frische-Regeln erfüllen.

 

37 Suppenküchen unterstützt METRO in Frankreich

16 Prozent mehr Fleischspenden seit Kampagnenbeginn in Frankreich (2015)

8 neue Partnerschaften von METRO France im vergangenen Jahr

In 22 Ländern kooperieren wir mit Tafelorganisationen und sozialen Einrichtungen, um Lebensmittelabfälle im Markt inklusive unserer Restaurants und Warenlager zu vermeiden

Start-Ups – Innovation statt Hunger

Oft sind es die kleinen, feinen Ideen, die große Missstände in die Knie zwingen. Die METRO AG engagiert sich für das UN-Nachhaltigkeitsziel 2, Hunger in der Welt zu beseitigen (SDG2 – Zero Hunger). Hierzu fördern wir innovative Geschäftsideen, die mit klugen Ansätzen dazu beitragen, globale Nahrungsmittelverluste zu reduzieren. Unsere Partner:

 

SirPlus (Deutschland/Berlin)

  • Idee: überschüssige Lebensmittel und Getränke unserer Großmärkte, die nicht mehr verkauft oder von den Tafeln angenommen werden können kostengünstig online sowie in den SIRPLUS-Filialen in Berlin verkaufen
  • Mission: Zusammenarbeit mit der gesamten Lebensmittelindustrie; weltweite Revolution der Nahrungsgewinnung; thematische Aufklärung allgemein

WholeSurplus (Türkei)

  • Idee: Lebensmittelabfälle wie in einem Ökosystem reduzieren; Nutzung des digitalen Marktplatzes, um Lebensmittel problemlos an Lebensmittelbanken, soziale Einrichtungen oder Tierheime abzugeben; bessere, transparente Quantifizierung und Überwachung von Lebensmittelabfällen in Echtzeit durch Datenanalysefunktion; dadurch gezielte Prozessverbesserung möglich
  • Mission:Ausweitung der Kooperation auf andere METRO Länder; erste Gespräche mit den Märkten in Rumänien, Italien und Russland

KITRO (Schweiz/Deutschland)

  • Idee: den METRO Kunden aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe eine vollautomatische Lösung bieten, die mit Hard- und Software dabei unterstützt, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und zu analysieren; Daten-Überblick über Gewicht und Kosten von Lebensmittelabfällen; Abfallquellen identifizieren, betriebliche Ineffizienzen beheben, Ressourcen effizienter nutzen
  • Mission: das Mercure Hotel Berlin City, ein METRO Kunde, hat die KITRO-Lösung bereits getestet; in einer dreimonatigen Pilotphase konnten die Küchenabfälle um 22 Prozent reduziert werden; weitere Projekte dieser Art sollen folgen

TooGoodToGo (Deutschland)

  • Idee: über die App "Too Good To Go" in den beiden METRO Betriebsrestaurants auf dem Düsseldorfer Campus überschüssiges Essen anzeigen lassen; dieses online bestellen und gegen eine geringe Gebühr abholen; deutschlandweit bereits 850.000 registrierte Nutzer
  • Mission: Konsumverhalten neu erfinden
  • MAKRO Niederlande kooperiert mit TGTG in allen 17 Filialen. Seit 2018 wurden fast 59.000 Mahlzeiten eingespart, was 146.625 kg CO2 entspricht. Unsere METRO-Teams in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Polen bieten ihren Kunden TGTG als digitale Lösung zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung in ihrem Betrieb an.

Metro Länder – Besser liefern

  • Viele frische Nahrungsmittel verderben aufgrund von Klima, Hitze, falscher Lagerung
  • METRO hat im ländlichen Raum, etwa in Indien, wohltemperierte "Sammelstellen" für Lebensmittel eingerichtet
  • Ergebnis: Leicht verderbliche Kost gelangt inzwischen statt in 36 in 8 Stunden in die Geschäfte
  • Und Farmer erhalten regelmäßige Schulungen zu Themen wie Pflanzenschutz, Nacherntetechnik oder Ernährungsmanagement