Zur festlichen Zeit in aller Munde: Weihnachtsgebäck

In der Weihnachtsbäckerei gibt’s so manche Leckerei … Ob Kifli in Ungarn, Bûche de Noël in Frankreich oder Pierniki in Polen: Weihnachtsgebäck hat vielerorts kulinarische Tradition. Tauchen wir ein in die Welt der Weihnachtsleckereien.

Weihnachtsplätzchen

Worum geht's?

🍪 Überraschung im Hefering
🍪 Andere Länder, andere Weihnachtsleckereien
🍪 Selbst backen oder doch lieber kaufen?


Traditionelle Pasteis de Nata

Sowohl in Portugal als auch in Düsseldorf beliebt: Portugiesische Blätterteigtörtchen namens Pasteis de Nata

Europa ist reich an kulinarischen Traditionen, das gilt auch für Weihnachtsgebäck. Weihnachtsplätzchen, -kuchen und -kekse sind kulturell fest verankert. Welche Länder setzen mehr auf Plätzchen, welche mehr auf Kuchen und Brot? Begeben wir uns auf eine kulinarische Entdeckungsreise und folgen den Spuren des Weihnachtsgebäcks.

Kandierter Hefeteigring mit Überraschung

Portugal – nicht nur beliebt bei Surfern oder Städteurlaubern, sondern auch bei Gourmets. Pasteis de Nata – die portugiesischen Blätterteigtörtchen mit Vanille-Creme – sind längst über die Grenzens Portugals bekannt. Auch im Düsseldorfer Cafè Casa Nata sind die Pasteis der Renner. Aber zur Weihnachtszeit macht den Törtchen ein königlicher Kuchen Konkurrenz. Der Bolo Rei ist ein mit kandierten Früchten, Nüssen und teils Schokolade und Zucker bestreuter Hefeteigring. Warum die Portugiesen das traditionelle Weihnachtsgebäck als Ring backen? Um in der Kuchenmitte eine Überraschung zu platzieren, beispielsweise eine getrocknete Bohne oder eine kleine Figur. „Ein weitere portugiesische Weihnachtsspezialität, die bei unseren Gästen super ankommt, ist der Schokokuchen Tronco de Natal“, ergänzt Marta Piller, die gemeinsam mit ihrem Mann André das Düsseldorfer Café betreibt.

Großstädte des südeuropäischen Surferparadieses wie Lissabon und Porto sind regelrechte Weihnachtshochburgen. Die Straßen sind festlich geschmückt und die Bewohner tummeln sich auf Weihnachtsmärkten – fast so wie in Deutschland, wo Weihnachtsmärkte im 14. Jahrhundert ihren Ursprung haben. Was sich unterschiedet: der Duft. Während in Deutschland Pfeffernüsse und Spekulatius den typischen weihnachtlichen Geruch verbreiten, erfüllt in Portugal der Bolo Rei die Lüfte.

Weihnachtsplätzchen, Printen oder doch lieber Christstollen?

Blicken wir auf unsere heimische prallgefüllte, süße Weihnachtsküche: Lebkuchen, gefüllt oder mit Schokoladenüberzug, Spekulatius in der Butter- oder der Gewürzvariante, verzierte Ausstechplätzchen und von Oma gebackenes Spritzgebäck. Die Vielfalt ist groß. Dabei gibt es regionale Spezialitäten: Denken wir nur einmal an Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen oder den Ulmener Maar-Stollen. Nicht zu vergessen: Vanillekipferl, Zimtsterne, Bethmännchen, Makronen, Heidesand und Spitzbuben. Die Deutschen lieben Weihnachtsplätzchen. Aber nicht nur Plätzchen, sondern auch anderes Weihnachtsgebäck wie Stollen hat hierzulande Tradition.

Bolo Rei von Casa Nata
Traditionelles portugiesisches Weihnachtsgebäck: Bolo Rei - Rezept von Casa Nata.

Rezept für einen Bolo Rei (etwa zwölf Kuchenstücke)

Zutaten:

125 g gemischte getrocknete Früchte (z. B. Pflaumen, Feigen, Aprikosen, Datteln und Rosinen)
3 EL Portwein (ersatzweise Orangensaft)
40 g Walnüsse
25 g kandierte Kirschen
Je 25 g gewürfeltes Orangeat und Zitronat
1 EL Pinienkerne
Abgeriebene Schale von ½ Bio-Orange
75 ml Milch
½ Würfel frische Hefe (21 g)
75 g Zucker
2 Eier (Größe M)
350 g Mehl
1 Prise Salz
80 g weiche Butter
Mehl und Butter zum Bearbeiten
kandierte Früchte und Nüsse zum Verzieren
1-2 EL Puderzucker

Vorbereitung:

Trockenfrüchte würfeln, mischen und mit Portwein beträufeln. Das Gemisch etwa 30 Minuten ziehen lassen.
Walnüsse und kandierte Kirschen hacken, um sie anschließend mit Orangeat, Zitronat, Pinienkernen und Orangenschale zu vermischen.
75 ml Milch lauwarm erwärmen und die Hefe sowie 1 EL Zucker darin auflösen. Die aufgelöste Hefe 15 Minuten gehen lassen.

Teigzubereitung:

Ein Ei trennen und das Eigelb kühl stellen. Das Eiweiß mit einem Ei, 350 g Mehl, 60 g Zucker, Salz, 80 g Butter und der Hefemilch verkneten.
Trockenfrüchte abtropfen, die Nuss-Fruchtmischung hinzufügen und beides in den Teig verkneten.
Den Teig zugedeckt für rund zwei Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.

Backen:

Teig auf einer mit Mehl bestäubten Fläche durchkneten und zu einer Kugel formen. Die Kugel auf einem mit Backpapier belegten Blech platzieren und mittig ein Loch hineindrücken. Eine gefettete, ofenfeste Tasse oder kleine Form in die Mitte stellen, damit die Kranzform beim Backen beibehalten bleibt.
Den Teig zugedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen.
Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Kalt gestelltes Eigelb mit einem EL Wasser verquirlen und den Bolo Rei damit bestreichen. Mit kandierten Früchten und Nüssen verzieren.
Im vorgeheizten Ofen ca. 40 Minuten backen. Nach der Hälfte der Backzeit den Bolo Rei mit Backpapier bedecken, damit er nicht zu dunkel wird.
Bolo Rei herausnehmen, Tasse oder Form entfernen und Kuchen auskühlen lassen.
Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Schokolade oder kandierte Früchte - Weihnachtskuchen und -brot

Reisen wir weiter nach Süd-Westen. In Frankreich ist die schokoladige Biskuitrolle Bûche de Noë, auch Weihnachtsbaumstamm genannt, traditionell fest verankert. Neben dem Kuchen aus Buttercreme gehört auch das Gewürzbrot Pain d'épices zum französischen Weihnachtsfest. Bleiben wir im Süden und blicken nach Italien, wo die traditionelle Mailänder Backware Panettone ihren Ursprung hat. Der luftige Weihnachtskuchen mit kandierten Früchten und Rosinen erfreut sich in der Weihnachtszeit großer Beliebtheit: Bäcker und Konditoren treten in Wettbewerben gegeneinander an, um den besten Panettone zu küren. Aber auch Weihnachtsplätzchen lassen sich in Italien mit Biscotti, knusprigen Mandelkeksen, finden.

Weihnachtsplätzchen als Hörnchen und Kipferl

Was Italien und Griechenland gemeinsam haben, ist Weihnachtsgebäck mit Mandeln. Kourabiedes nennen die Griechen die in Puderzucker gewälzten Mandelplätzchen. Verfeinert mit einem Schuss Hochprozentigem, wie Ouzo, formen sie den Mürbeteig zu Halbmonden, Kugeln oder Schleifen. Oft platzieren sie eine Mandel direkt in der Mitte, bei der Kugelform eine ganze Nelke. Halbmonde oder Hörnchen haben auch in Ungarn als Kifli Weihnachtstradition. Ungarische Kifli sind mit Marmelade oder Nüssen gefüllte Mürbeteighörnchen. Apropos gefüllte Weihnachtsplätzchen, die gibt es mit den Linzer Augen auch in Österreich, unserem nächsten Reiseziel. Neben den mit Johannisbeermarmelade gefüllten Weihnachtsplätzchen sind auch Vanillekipferl und Zimtsterne sehr verbreitet.

Von Pfeffernüssen zum Lebkuchen

Von Österreich reisen wir über Polen nach Skandinavien. In Polen stoßen wir auf das Weihnachtsgebäck Pierniki. Die polnischen Lebkuchen sind mit Honig und Gewürzen wie Nelken, Zimt und Ingwer verfeinert. Bleiben wir beim Lebkuchen, wechseln aber Land und Namen. In Schweden gehören Pepparkakor, würzige Pfefferkuchenplätzchen, oft in Form von Herzen und Sternen gebacken, zur Weihnachtszeit. Der deutsche Name „Pfefferkuchen“ stammt übrigens aus dem Mittelalter – erstmals erwähnt im Jahr 1296 in Ulm –, als Gewürze allgemein als „Pfeffer“ bezeichnet wurden.

Weihnachtsgebäck – selbstgemacht oder gekauft?

Weihnachten ohne Weihnachtsgebäck? Unvorstellbar. Aber 41 Prozent der Weihnachtsliebhaber möchten zur festlichen Zeit nicht unter die Hobbybäcker gehen und kaufen ihre Weihnachtsplätzchen. Wer nicht selbst in der Backstube stehen möchte, findet bei METRO eine große Auswahl an Weihnachtsgebäck – von Butterspekulatius über Lebkuchen bis hin zu Panettone. Auf viele Leckereien greift der Staffelpreis.

Weihnachten in Portugal

Was den Deutschen die Weihnachtsgans, ist den Portugiesen der Oktopus: Mit dem traditionellen Weihnachtsschmaus bringt Küchenchef Luis Gaspar seine Gäste im Restaurant Pica Pau in Lissabon ins Schwärmen.

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Die beliebtesten Weihnachtsplätzchen der Deutschen

Was wird/wurde dieses Jahr gebacken?

🍪 Mürbeteigplätzchen (zum Ausstechen): 57,0 %

🍪 Vanillekipferl: 39,9 %

🍪 Zimtsterne: 19,3 %

🍪 Kokosmakronen: 18,9 %

🍪 Schwarz-Weiß-Gebäck: 15,1 %

🍪 Lebkuchen: 14,4 %

🍪 Makronen: 13,3 %

🍪 Pfeffernüsse: 2,7 %

Weiß nicht / Keine der Genannten: 17,2 %

Quelle: Civey-Umfrage im Auftrag des Lebensmittelverband Deutschland e.V.

Gebratene Gans in der Winzerstuben Weick

Ganz gemütlich ganze Gänse schmausen

Thomas Weick zelebriert ganze Gänse: Die Winzerstuben in Kallstadt sind größter Gänse-Abnehmer von METRO Ludwigshafen.

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