Wie sieht ein traditio­nelles portugie­sisches Weihnachts­essen aus?

Ein traditionelles portugiesisches Weihnachtsessen? Küchenchef Luis Gaspar verrät, mit welchem Rezept er die Gäste im Restaurant Pica Pau in Lissabon ins Schwärmen bringt.

Weihnachtsessen in Portugal

Zum portugiesischen Weihnachtsfest gehört ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum ebenso wie das traditionelle Weihnachtsessen mit der ganzen Familie. Meist am Abend des 24. Dezember. Ein weiteres besonders bekanntes Weihnachtsessen ist Stockfisch (Bacalhau) mit Kohl und Kartoffeln.
Zum Nachtisch kommen meist Berge von Kuchen und anderen süßen Sachen, wie etwa der Bolo rei – der Königskuchen, auf den Tisch. Geschenke gibt es allerdings erst um Mitternacht, nur bei kleinen Kindern wird eine Ausnahme gemacht.

Weihnachtsgans, Truthahn, Karpfen oder Fondue Chinoise, jedes Land hat seine eigene Tradition, was an den Weihnachtstagen auf den festlich gedeckten Tisch kommt.

In dem Restaurant Pica Pau in Lissabon duftet es alle Jahre wieder nach Oktopus. Das ist Luis Gaspars traditionelles Weihnachtsessen, das schon seit Generationen an den Festtagen bei seinen Familien im Ofen brutzelt. „Wir schmoren ihn mit Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch und Koriander, bis er ganz zart ist.“ Eineinhalb Stunden wird er in einem traditionellen Holzhofen gebraten – mit dabei: das traditionelle Maisbrot, damit sich die Aromen auf verführerische Weise verbinden. „Kurz vor dem Servieren schneiden wir das Brot auf und rösten die Scheiben in Olivenöl.“ Dazu werden den Gästen geröstete Kartoffeln und ein portugiesischer Rotwein gereicht. (Mehr Oktopus gefällig? Pulpo a la Vera von The Duc Ngo)

Geschmorrter Oktopus

Das kulinarische Erbe Portugals zum Leben erwecken

Luis Gaspar serviert das Familiengericht auch im Pica Pau. 25 Angestellte arbeiten in dem Betrieb in der Nähe des botanischen Gartens von Lissabon. Das Pica Pau ist ein traditionelles Lokal, von der Einrichtung über die Musik bis hin zur Speiskarte und den grün-weiß karierten Stoffservietten. Sogar der Name ist Programm: Pica Pau heißt Specht und ist ein bekanntes portugiesisches Gericht, das in Bars und traditionellen Restaurants, den Tascas, gereicht wird. Specht, weil das Essen statt mit Besteck mit kleinen Holzspießen zum Aufpicken serviert wird. Die Gäste im Pica Pau lieben den Kabeljau, das Lammfleisch mit Reis aus dem Ofen und den Hummerreis. „Wir möchten mit unserer Küche das kulinarische Erbe Portugals zu neuem Leben erwecken und bewahren. Dabei halten uns an traditionelle Rezepte und die entsprechenden Zubereitungstechniken.“

Einkaufen bei lokalen Produzenten und bei MAKRO

Die Produkte für das Lokal bezieht er zum Teil bei kleinen lokalen Produzenten. Oktopus und Kabeljau kauft er bei MAKRO, wie METRO in Portugal heißt. Außerdem holt er dort Gemüse, Milchprodukte und Fleisch. „Die Qualität ist einfach überzeugend. Meine Einkäufe lasse ich üblicherweise ins Restaurant liefern. Aber ich fahre auch gerne mal in den Markt und lasse mich von neuen Produkten inspirieren.“ Luis Gaspar hat sich mit dem Pica Pau einen Lebenstraum erfüllt. Im Gegenzug erfüllt er jetzt die kulinarischen Träume seiner Gäste.

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