Gibt es spezielle Ratschläge für Gastronomen, Hoteliers und Caterer?
Veronika: Sie können ihre Fleisch- und Fischlieferanten fragen: Wissen diese, mit welchen Zutaten die Tiere gefüttert wurden? Woher kommt das Soja im Tierfutter, ist es ohne Abholzung erwirtschaftet? Mit der METRO App 'ProTrace' können unsere Kunden die Herkunft von Fleischprodukten überprüfen. Sie können die von uns bereitgestellten Informationen zu Themen wie Abholzung nutzen, erklären, warum es kritisch ist, und ihren Kunden Alternativen vorschlagen. Aber es ist ein Thema, das Endkonsumenten nicht immer direkt vor Augen haben. Die gesamte Lieferkette muss den großen Wandel herbeiführen.
Was sind die konkreten Maßnahmen von Unilever und METRO, um diesen Wandel voranzutreiben?
Rebecca: Der entscheidende Weg, um Abholzung zu beenden, bedeutet, für mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu sorgen. Das erreichen wir bereits auf verschiedene Arten. Ein Beispiel ist das bereits genannte Palmöl. Wir haben in eine große oleochemische Anlage in Nordsumatra zur Verarbeitung von Palmöl investiert. Hier arbeiten wir mit dem staatlichen indonesischen Plantagenunternehmen PT Perkebunan Nusantara (PTPN) zusammen, um lokale Mühlen und Kleinbauern bei der Produktion von nachhaltigem Palmöl zu unterstützen. Durch die Beteiligung von Unilever sind bereits 29 der 40 Mühlen von PTPN zertifiziert worden. Darüber hinaus entwickeln und implementieren wir Technologien, die unserer Meinung nach das Potenzial haben, die Transparenz der Lieferkette radikal zu verändern. Wir bauen mit einer Reihe von Technologiepartnern ein digitales Ökosystem auf, das uns ein klareres Bild davon verschafft, woher unsere geernteten Pflanzen stammen, und das uns hilft, die Entwaldungsrisiken in unserer Lieferkette zu überwachen. So hilft uns beispielsweise unsere Partnerschaft mit Orbital Insight, einem auf georäumliche Analysen spezialisierten US-Technologieunternehmen, die einzelnen Farmen und Plantagen zu identifizieren, die am ehesten die Palmölmühlen in unserer erweiterten Lieferkette beliefern werden. Wir setzen auch unsere Arbeit zur Unterstützung von Schulungen für Kleinbauern fort. Sie machen 40% der gesamten Produktion aus. Das heißt, wenn wir die Kleinbauern nicht einbeziehen und sie mitziehen, dann können wir die mit der Branche verbundenen Probleme nicht lösen.
Veronika: Wir haben Einkaufspolitiken mit Vorgaben zu Palmöl, Soja, Papier und Holz und die erwähnte ‚Meat Policy‘, die alle das Thema Entwaldung berühren. Um diese Politik umzusetzen und auf eine ‚Null-Abholzung‘ hinzuarbeiten, diskutieren wir mit unseren Lieferanten, wie sie beispielsweise auf nachhaltiges Soja in ihrem Tierfutter umsteigen, ihre Lieferanten darum bitten oder nach Alternativen suchen können. Wir können die Entwaldung nicht allein bekämpfen, weshalb wir uns auch in Bündnissen wie der Forest Positive Coalition of Action des Consumer Goods Forum oder beim Statement of Support des Cerrado Manifesto engagieren.