Nachbarschaftshilfe in Krisenzeiten
Geschichten von Solidarität und Zusammenhalt gibt es viele zu erzählen in diesem besonderen Jahr 2020. Eine davon spielte sich auf einer Insel im indischen Ozean ab und METRO war ein Teil davon.
Geschichten von Solidarität und Zusammenhalt gibt es viele zu erzählen in diesem besonderen Jahr 2020. Eine davon spielte sich auf einer Insel im indischen Ozean ab und METRO war ein Teil davon.
2020. Corona hat die Welt zum Stillstand gebracht und macht auch vor dem französischen Department La Réunion nicht halt. Restaurants und Hotels dürfen keine Gäste empfangen und beherbergen, Geschäfte sind aufgrund von Hamsterkäufen leergefegt. Bei Pro à Pro – einem METRO Belieferungsspezialisten für den französischen Markt – in Le Port im Nordwesten der Insel geht ein Notruf von Défi Plastik ein, einer gemeinnützigen Organisation, die die Plastikverschmutzung des indischen Ozeans überwacht: Das Dorf Mafate braucht dringend Hilfe!
Wegen seiner Lage in einem Einsturzkrater ist Mafate nämlich nur durch einen 2-tägigen Fußmarsch oder mit dem Hubschrauber zu erreichen. Der Lockdown, der auch in diesem äußersten Fleckchen der Europäischen Union herrscht, macht es auf der einen Seite für die 185 Familien des Dorfes nahezu unmöglich, an Lebensmittel zu kommen. Auf der anderen Seite sind die Lager des FSD Depotsvon Pro-à-Pro gut gefüllt mit Lebensmitteln, für die es keine Abnehmer gibt, denn die Restaurants und Hotels der Insel sind geschlossen.
Photo: Serge Leplege
Und dann geht alles ganz schnell. Das Team von Pro-à-Pro stellt binnen 1 Woche Lebensmittelpakete zusammen und bringt sie gemeinsam mit Défi Plastik per Hubschrauber nach Mafate. Haltbare Produkte wie Reis, Mehl und Dosen, aber auch frisches Obst und Gemüse erreichen auf diesem Wege die 185 Familien.
„Es war nicht die Entscheidung eines Einzelnen, zu helfen – es war eine Selbstverständlichkeit, getragen vom gesamten Team, all unsere Ressourcen zu mobilisieren und dort zu unterstützen, wo wir gebraucht werden“, betont Loїc Bohan, Director DOM und Direktexport bei Pro-à-Pro. „Vom Picker im Depot bis zum Auslieferungsfahrer haben alle zusammengearbeitet, um diese Nachbarschaftshilfe möglich zu machen.
Pro à Pro ist mit 70 Mitarbeitern der Hauptversorger für Hotels und Gastronomiebetriebe auf der französischen Insel La Réunion; das FSD-Depot in Le Port erstreckt sich über eine Fläche von 4.500 m². Seit 2016 engagiert sich der Belieferungsspezialist von METRO verstärkt für die Wirtschaft und die Umwelt der Insel und ihrer rund 850.000 Einwohner. So hat Pro à Pro zum Beispiel beim Aufbau von solidarischen Lebensmittelläden,ähnlich des Konzepts der Tafeln , unterstützt, von denen es aktuell 6 auf der 2.512 m² großen Insel gibt und engagiert sich aktiv für den Umweltschutz. So versorgen sie die Mannschaften der Bootsexpeditionen der Organisation Défi Plastik mit Lebensmitteln, wenn diese regelmäßig in See stechen, um die Plastikverschmutzung des Indischen Ozeans zu messen und zu dokumentieren.
Photo: Serge Leplege