Ganz spontan: Welche Assoziationen weckt der Begriff „Gourmet“ bei Ihnen?
Für mich sind Gourmets kundige Genießer, die dem Essen, den Lebensmitteln und der Zubereitung eine besondere Wertschätzung entgegenbringen, die bewusst wahrnehmen und differenzieren und im Idealfall auch darüber sprechen können. Und das geht auch ohne große Geldbörse. Auch wenn man dazu selbst Hand anlegen, sprich: kochen muss.
Sind Gourmets nicht sogar überflüssig, seit es Foodies gibt?
Salopp gesagt: Foodies sind ja auch Gourmets, vor allem jene, die selbst kochen, die nicht nur die Gerichte auf dem Teller genießen, sondern für die schon der Einkauf und die Auswahl der Produkte und die Zubereitung zum Genusserlebnis gehören.
Was ist für Sie persönlich der absolute Gipfel des kulinarischen Genusses?
Der fantastischen Eigengeschmack frischer, saisonaler Produkte, etwa reifer, eben erst vom Baum gepflückter Kirschen. Aber auch ein perfekt gebackenes, duftendes Sauerteigbrot oder der Schmelz eines gereiften Käses können meine ganze sensorische Aufmerksamkeit erregen. Aktuell schwärme ich noch von der frischen, bissigen Abalone, die ich kürzlich in Monterey verkostet habe. Ich freue mich aber auch schon auf die ersten Pfifferlinge bzw. das erste Steinpilzrisotto der Saison. Sie sehen schon: In meiner kulinarischen Welt gibt es sehr viele Gipfel.