Sanfte Akkorde eines französischen Chansons erfüllen den Gastraum, während warme, gedämpfte Lichter die Gäste in eine gemütliche Atmosphäre hüllen. Der Duft von frisch gebackenem Baguette, geschmolzener Butter und Kräutern der Provence liegt in der Luft. Kunstwerke an den Wänden entführen die Sinne in sonnige Weinberge und duftende Lavendelfelder. Was die Gäste hier erleben, ist kein Zufall – es handelt sich um ein multisensorisches Gastronomiekonzept , das sie auf eine sinnliche Reise durch die französische Lebensart entführt. Klingt gar nicht so aufwendig? Muss es auch nicht sein. Der Fokus bei multisensorischer Gastronomie liegt darauf, alle Sinne anzusprechen und das Geschmackserlebnis gezielt durch visuelle, akustische, haptische und olfaktorische Reize zu verstärken. Doch multisensorische Gastronomie kann noch viel mehr – mit kreativen Konzepten nehmen Gastronomen ihre Gäste mit auf eine Reise in völlig neue Welten.
Multisensorische Inszenierung
Gäste speisen in einer futuristischen Raumstation, während ihr Blick durch Panoramafenster aus 220 Meilen Höhe auf die Erde fällt. Was wie eine kulinarische Weltraumreise scheint, ist Illusion. In Wahrheit befinden sich die Gäste im
„Space 220“ in Orlando. Jeder einzelne Aspekt ist im Restaurant auf das Thema Raumfahrt abgestimmt, von der räumlichen Inszenierung bis zur Menügestaltung. Was in Orlando im Raum passiert, verlagert sich im englischen
„The Fat Duck“ in Bray direkt auf den Teller: Das Gericht „Sound of the Sea“ beispielsweise kombiniert essbaren Sand und Meeresfrüchte mit Klängen von Wellen und Möwen. Weg vom Teller, hin zum inszenierten Tischkoch. Technologische Innovationen machen auch vor multisensorischen kulinarischen Erlebnissen nicht halt: Die Restaurantkette
„Le Petit Chef“ projiziert einen virtuellen Koch am Tisch. Während der animierte Koch vor den Augen der Gäste Gerichte zubereitet, vergeht die Wartezeit wie im Flug.