In Asien ist sie eine teuer gehandelte Delikatesse, doch ihr Geruch wird weltweit gefürchtet. Die stachlige Durianfrucht heißt „Königin der Früchte“, weil sie so gesund und lecker ist, aber eben auch „Kotzfrucht“, denn sie stinkt erbärmlich. Sie wächst an Bäumen, vor allem in Thailand, Malaysia und Indonesien, und wird zu Marmelade, Kuchen, Eis, Saft und in Currys verarbeitet. Ihr cremiges, süßes Fruchtfleisch ist verlockend. Doch immer wieder scheitern waghalsige Touristen am Durian-Test: Es heißt, 3 Anläufe seien nötig, um den Würgereiz zu überwinden und den Geschmack genießen zu können. Bei der Reifung entstehen aus der Aminosäure Methionin schwefelhaltige Verbindungen – chemisch ganz nah dran am Mundgeruch, nur übler. Das Gemeine: Schon geringe Konzentrationen verbreiten weithin den Gestank gammeliger Zwiebeln und fauler Eier. Wo die Früchte auftauchen, riecht es nach Ärger. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt sie nicht (Transport verboten), ihretwegen wurden schon Flugzeuge evakuiert, und in Schweinfurt löste sie Chemiealarm aus: Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen rückten an. Alle 60 Post-Mitarbeiter waren wegen eines unerträglichen Geruchs im gesamten Gebäude ins Freie gestürzt, 6 kamen vorsorglich ins Krankenhaus. Die Rettungskräfte fanden schließlich ein Paket mit 4 Durians.