So schmeckt Zuhause
Die Halbinsel Istrien an Kroatiens Adria-Küste ist ein Landstrich mit Charakter. Als Botschafter seiner Lebensart versteht sich die Familie Fernetich mit ihrem Hotel und Restaurant San Rocco.
Die Halbinsel Istrien an Kroatiens Adria-Küste ist ein Landstrich mit Charakter. Als Botschafter seiner Lebensart versteht sich die Familie Fernetich mit ihrem Hotel und Restaurant San Rocco.
Teo Fernetich steht auf einer Anhöhe oberhalb seines Dorfes Brtonigla. Er sieht den gelben Kirchturm, die roten Ziegeldächer, am Horizont das blaue Meer. Hinter ihm stehen Reihen von Olivenbäumen. Stetiger Wind lässt ihre Zweige rauschen. Sein Vater Tullio Fernetich drückt eine halb grüne Olive zwischen Daumen und Zeigefinger. Bald sind sie reif. Der Hain gehört der Familie – wie einige weitere mit insgesamt 1.200 Bäumen. Die Füße des 65-Jährigen sinken im weichen Lehm tief ein, als wäre auch er darin verwurzelt. „Wir haben über Generationen von der Landwirtschaft gelebt“, sagt Sohn Teo Fernetich. Vier Sorten Olivenöl stellt die Familie her, fast 3.000 Liter pro Jahr. Etwa 700 Liter kommen in den eigenen Restaurants auf den Tisch.
„Wir haben eine Lebensart, die man sehen, riechen und schmecken kann“, sagt Teo Fernetich auf der Fahrt ins Dorf. „Das wollen wir unseren Gästen mitgeben.“ Auf einem Straßenschild steht unter Brtonigla auch Verteneglio, der italienische Ortsname. Die Schilder und die Menschen sind hier zweisprachig, kroatisch und italienisch. Teo Fernetich erläutert: „Unser Dorf gehörte zu Österreich, Italien, Jugoslawien und heute zu Kroatien.“ Der 42-Jährige zwinkert. „Meine Familie hat viermal das Land gewechselt, aber immer im selben Haus gewohnt.“
Von der Landwirtschaft über einen Lebensmittelladen kamen die Fernetichs zu ihrem ersten Restaurant. Der kleine Gasthof Primizia, eines der traditionellen, „Konoba“ genannten Restaurants an der kroatischen Adria, besteht noch heute. Es wird geführt von Teo Fernetichs 23-jährigem Bruder Rocco Fernetich. Das Herz des Familienbetriebs ist jedoch das Hotel und Restaurant San Rocco. „2004, als meine Eltern es eröffnet haben, war das Dorf noch sehr bäuerlich“, erzählt Teo. Er lacht. „Ein Hotel bei uns? Das galt als schräge Idee.“ Das ist jetzt fast 20 Jahre her. „Und unser Erfolg spricht für sich.“
Hotel und Restaurant tragen – wie Teo Fernetichs Bruder – den Namen des lokalen Schutzheiligen San Rocco. Die rosafarbene Kapelle an der Hotelauffahrt ist gleich allen Heiligen geweiht. Teos 86-jährige Großmutter schließt sie jeden Morgen auf. „Hier haben sich schon meine Eltern mit ihren Freunden getroffen“, erzählt Teo Fernetich. „Und meine Schwester Luana und ich haben es genauso gemacht.“ Heute führen sie gemeinsam den Betrieb mit 23 Angestellten, Teo Fernetich das Restaurant und Luana Fernetich das Hotel.
Luana Fernetich sitzt an der Rezeption: vor ihr der Computer-Bildschirm, über ihr die hohe Decke, getragen von massiven Holzbalken. Hinter ihr, in einem Raum mit unverputzten Kalksteinmauern, liegt die urige Lobby-Bar. Aus ihr dringt Kaffee-Duft und das Zischen der Maschine. „Solange im Dorf jemand zurückdenken kann, hat unsere Familie in diesem Haus gelebt“, sagt die 39-Jährige. Dokumente belegen einen Zeitraum von mehr als 400 Jahren. Der Großteil der heutigen Bausubstanz ist etwa 200 Jahre alt, ein kleiner Teil sogar 700 Jahre. „Dieses Erbe mit den Gästen teilen zu können ist ein Geschenk.“ Eines, das die Familie beim Umbau zum Hotel behutsam bewahrt hat. Zugleich fehlt es keinem der 14 individuell eingerichteten Doppelzimmer an modernem Komfort.
Eine auch außerhalb Kroatiens bekannte Rebsorte aus unserer Region ist der Malvasia Istriana, ein spritziger Weißwein. Mein Tipp: Achtet darauf, dass er viel Lagerzeit zum Reifen hatte.
Teo Fernetich, Sommelier
Ein Lieferwagen hält draußen vor der Kapelle: METRO liefert an. Luana Fernetich begrüßt den Fahrer. Teo versucht, sich an die Anfänge der Zusammenarbeit mit METRO zu erinnern. „Praktisch schon immer, schon vor San Rocco, als wir nur das kleine Restaurant hatten.“ Kein Lieferant sei so wichtig für ihren Betrieb. Viele Waren des täglichen Bedarfs für Küche und Hotel liefert METRO direkt. Einmal in der Woche fährt Teo in einen der Märkte nach Poreč oder Pula, um sich etwa nach Fisch und Fleisch umzuschauen. Zudem testet die San Rocco-Crew neue Produkte von METRO Eigenmarken.
„METRO bietet auch ein gutes Reservierungstool an. Darüber denke ich gerade für unsere Website nach.“ Das Restaurant hätte Bedarf: Die 30 Plätze im rustikalen Innenraum und auf der Hotel-Terrasse sind begehrt. Dort, mit Blick auf den Garten, geht der Tag in San Rocco zu Ende. Saisonal, regional und raffiniert – Küchenchefin Floriana Ružić bringt die Philosophie des Hauses auf den Teller: gedämpfter Oktopus mit Kartoffelcreme, hausgemachte Fisch-Ravioli, Kartoffel, gefüllt mit gestocktem Eigelb, bestreut mit schwarzen Trüffeln.
Nicht allein der Geschmack bleibt im Gedächtnis. Im Gespräch mit Service-Leiter Ivan fällt ein Satz: „Ich kam für einen Job und blieb als Freund – zwölf Jahre lang.“ Der Gast wird wehmütig: Er bleibt nicht, er muss gehen, aber ebenfalls als Freund.
Das Team des Hotels und Restaurants San Rocco arbeitet mit an der Entwicklung und Bewertung von METRO Eigenmarkenprodukten im Food-Bereich. „Als Own Brand Ambassador haben wir die spannende Gelegenheit, neue METRO Produkte zu testen und uns über die Qualität auszutauschen, die wir für die gehobene Gastronomie brauchen“, beschreibt Teo Fernetich. Mehr über ihr jüngstes METRO Own Brand Tasting mit frischem Seebarsch und Beefsteak von METRO Chef:
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