Clean Eating – bewusst genießen

„Clean Eating“ klingt nach Trend-Diät. Tatsächlich handelt es sich um ein Lifestyle-Prinzip, das bereits vor rund 20 Jahren in den USA aufkam. Dabei geht es nicht ums Abnehmen, sondern um einen gesunden Lebensstil – durch frische, vollwertige Ernährung. Doch wie funktioniert Clean Eating nun genau?

Clean Eating Bowl

Foto: Julia McCoy

„Eigentlich ist es ganz einfach“, erklärt Julia McCoy, die seit 2014 ihren Blog „Julie feels good“ rund um das Thema betreibt und Tipps und Rezepte zu Clean Eating teilt. Die wichtigste Nachricht, so McCoy: Clean Eating ist keine Diät! Es handle sich vielmehr um einen Lebensstil, der ganz nach dem Motto „Du bist was du isst“ funktioniert.

Im Grunde ist Clean Eating nichts anderes als das, was man früher „Vollwertkost“ nannte und was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. schon lange als gesunde Ernährungspraxis auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse befürwortet: Vielfältig essen, frisch essen, schonend zubereiten, achtsam essen. Ein neuer Name für ein bekanntes Prinzip also?

Clean Eating – ein Blick auf die Zutatenliste

Bei der Clean-Eating-Ernährung kommen in erster Linie frische, vollwertige Lebensmittel auf den Teller, die frei von künstlichen Zusatzstoffen sind und keinen aufwändigen Verarbeitungsprozess durchlaufen haben. Denn der reduziert oft den Nährwert eines Produkts. Konkret heißt das: Statt tiefgefrorener Chicken Nuggets lieber eine selbst zubereitete Hähnchenbrust. Außerdem viel Vollkorn, Quinoa, Bulgur, brauner Reis, frisches Gemüse und Obst und gesunde Fette, beispielsweise aus Mandeln oder Avocados.

Generell gilt: Fleisch und Milchprodukte sind okay, aber eben unverfälscht. Heißt, keine Aromen, Säuerungsmittel oder sonstige unnatürliche Zusätze. Zucker ist auch nicht verpönt, sollte aber aus Dicksäften, Ahornsirup und Vollrohrzucker kommen und nicht dem üblichen raffinierten Haushaltszucker. Wer clean isst, vermeidet außerdem Nahrungsmittel, die gentechnisch verändert wurden (Beispiel Genmais) oder mit gentechnisch veränderten Zutaten (Enzymen) hergestellt wurde. Außerdem wichtig beim Clean Eating ist das Thema Trinken – und zwar am besten Wasser. 1,5 Liter am Tag sind hier der grobe Richtwert.

Clean Eating und Genuss – das geht

Auch wenn es fürs Clean Eating also Do’s und Don‘ts gibt – um Verzicht im klassischen Sinne, wie bei einer Diät, soll es nicht gehen. „Der Mensch braucht schließlich Nahrung UND Genuss“, sagt auch Dina Brehm von Green Affairs in Düsseldorf. Seit Anfang Juni 2020 bietet die METRO Kundin mit ihrem Salatbar-Konzept in der Düsseldorfer Innenstadt auch Clean-Eating-Alternativen. „Bislang wurde das Salatsegment im Bereich Foodservice immer nur puristisch beleuchtet. Es ging um gesund, schlank, öko. Wir haben die Darstellungsart geändert. So stehen ‚Clean‘ und ‚Genuss‘ nicht mehr im Widerspruch zueinander“, erklärt Brehm.

Ihr Portfolio unterstütze vor allem bei einer vitamin- und proteinreichen Ernährung. Salate aus regionalem Anbau, mehrfach in der Woche frische Belieferung, täglich frisch vorbereitete Zutaten. „Glutenfreie Ernährung ist bei uns auch möglich“, erklärt Brehm. Zutatenlisten sind öffentlich einsehbar und jeder kann sich den Salat auch selbst zusammenstellen.

Dina Brehm, Green Affairs

Foto: Dina Brehm

METRO Health & Nutrition Strategie

Mit der Health & Nutrition Strategie hat auch METRO eine noch gesündere Sortimentsgestaltung und deutliche Kennzeichnung von Inhaltsstoffen im Blick. So soll es im Bereich Ultrafresh eine noch größere Obst- und Gemüseauswahl geben, insbesondere an regionalen und Bio-Produkten. Weiter vergrößern soll sich auch das Angebot von salz-, zucker- und Trans-fettreduzierten Produkten sowie Erzeugnissen, die ohne Zusatzstoffe wie Glutamat oder Geschmacksverstärker auskommen. Im Fokus stehen dabei besonders die METRO Eigenmarken. Kunden sollen zudem künftig noch detaillierter und verständlicher Informationen über Nährwerte und Zutaten erhalten.

Ein Beispiel dafür liefert METRO Frankreich: Seit 2012 hat METRO Frankreich diverse Schritte zur Verbesserung der Eigenmarkenrezepte unternommen. So wurden bei Eigenmarken insgesamt 56 Tonnen Salz reduziert, 1.072 Tonnen Zucker und 64 Tonnen Fett. 116 Zusatzstoffe sind verboten.


Gesündere Produkte sind ein Teil der METRO Nachhaltigkeitsstrategie. Mehr darüber auch im CR Kompaktbericht 2018/2019.

Balance ist das Schlüsselwort

„Ich denke, bewusste Ernährung wird für viele immer wichtiger und das bleibt auch bestimmt langfristig so. Wichtig ist, dass man daraus keine Ersatzreligion macht, sondern gutes Essen auch ein wahrer Genuss bleibt und ein Anlass, mit Freunden und Familie schöne Momente zu verbringen“, findet Brehm. Clean-Eating Expertin McCoy sieht das ähnlich. Wichtig für sie: Die Realität im Auge behalten. „Wenn wir essen gehen, genießen wir einfach das, was es gibt. Wir gehen auch regelmäßig Eis essen im Sommer, oder verdrücken mal ein Stück Kuchen auf einer Geburtstagsfeier. Danach geht es normal und gesund weiter. Balance ist das Schlüsselwort“, so die Bloggerin.

Für sie überzeugen vor allem die positiven Nebeneffekte von Clean Eating: „Wer gesund und frisch isst, tut sich und seinem Körper Gutes, hat mehr Energie, eine bessere Stimmung und schläft besser. Und so tolle Effekte möchte kaum jemand mehr hergeben“, weiß McCoy aus eigener Erfahrung und durch das Feedback ihrer Follower. Für sie ist klar: Clean Eating wird sich ganz automatisch weiter etablieren, denn immer mehr Menschen achten auf ihre Gesundheit. Und die fängt mitunter damit an, was täglich auf unseren Tellern landet.

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