Mit vorsichtigem Optimismus starten auch die Papaya-Restaurants in den Sommer. „Glücklicherweise waren wir keinen einzigen Tag geschlossen. Wir konnten trotz Lockdown Präsenz zeigen und für unsere Gäste da sein“, sagt Michael Näckel. Gemeinsam mit seiner Frau Phornphilai Näckel ist er seit 21 Jahren Inhaber der 3 thailändischen Restaurants in Berlin. Alle 47 Mitarbeitenden konnten gehalten werden; es wurde in Schichten gearbeitet. „Wir konnten alle Gerichte von der Karte anbieten“, sagt Näckel. Das war wichtig insbesondere für die Stammgäste. Die Arbeit hatte auch einen Trainingseffekt: „Es ist in unserer Branche wichtig, die Grundspannung zu halten, um einen guten Job zu machen.“ Das Terrassengeschäft sei rein wirtschaftlich allerdings „eher fragwürdig“. Die Papaya-Filiale im Friedrichshain etwa darf mit den geltenden Abstandsregeln gerade einmal 4 statt 9 Tische und Bänke auf den schmalen Bürgersteig stellen.
Papaya setzte neben dem Außer-Haus-Verkauf von Gerichten auf unverwechselbare Produkte aus dem Restaurant fürs Home Cooking. „Wir haben unsere selbst hergestellten Pasten, die man für Thai-Gerichte braucht, abgefüllt und gebrandet.“ Das kam gut an und soll so bleiben. Eine nahe liegende Kundengruppe wurde gezielter angesprochen: „Wir haben spezielle Fischangebote für unsere thailändischen Gäste gemacht“, erzählt Näckel. Pla Thu etwa, kurze Makrelen, seien in Thailand eine Art Nationalgericht – in Deutschland dagegen nahezu unbekannt. Die Einschränkung durch Corona schuf Raum für neue Impulse: „Durch den Druck ist bei uns mehr Kreativität frei geworden. Wir haben einfach gemacht, viel probiert und alles immer weiterentwickelt.“ Er habe gerade bei Lokalen mit deutscher Küche, fantasievolle Angebote vermisst, sagt Näckel: „Man kann zum Beispiel kleine Schnitzel machen, sie dunkler rösten und als deutsche Tapas zum Aus-der-Hand-Essen verpacken.“ Da spricht auch der DEHOGA-Bezirksvorsitzende für Friedrichshain-Kreuzberg aus Näckel, der Branche und Umfeld im Blick hat.
Wer auf der Suche nach neuen Ideen ist, könnte beispielsweise bei der Gastro-Initiative #gemeinsamdurchhalten fündig werden. Dort gibt es umfangreiches Wissen und Produkte für den Außer-Haus-Verkauf. Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA ist in Deutschland als Partner und Berater mit an Bord. Michael Näckels Blick ist aus gutem Grund in die nahe wie in die mittelferne Zukunft gerichtet. „Wir hoffen, nun besser durchzustarten. Wir haben aber auch einen nächsten Herbst und Winter vor uns. Betriebe und Mannschaften sollten in jedem Fall gesund bleiben. Niemand soll krankheitsbedingte Schließungen und Vertrauensverluste bei den Gästen riskieren.“
Papaya ist ebenso wie Vuglec Breg ein Beispiel dafür, wie mit besonderen Produkten, Kombi-Angeboten und Attraktionen neue Geschäftsfelder erschlossen und das Interesse der Gäste mit Neuerungen geweckt werden kann. Auch METRO initiiert und unterstützt Restart-Initiativen und Kooperationen in mehreren europäischen Ländern. Gastronomen finden online unter www.metro-wholesale.de/empowering-hospitality-for-a-strong-restart Anregungen und Informationen für den Neustart sowie zur Optimierung des Geschäftsmodells – zur Stärkung der HoReCa-Branche für einen erfolgreichen Restart.