Austernhafte Fakten

Austern sind der Inbegriff von Gourmetspeisen. Doch die edlen Muscheln sind mehr als nur Delikatessen für Feinschmecker. Sie enthalten manchmal wahre Schätze und sorgen im Team für sauberes Wasser. Diese 5 Fakten zeigen: Diese Muscheln haben's echt drauf!

Austern

Fakt 1 – In ihrem Inneren schlummert ein Schatz

Berühmtheit erlangten Austern nicht als Delikatesse, sondern als Schatzhüterin. Denn theoretisch kann jede Auster eine Perle herausbilden. Es ist nicht absolut geklärt, wie und warum eine Perle entsteht. Doch Forscher gehen davon aus, dass durch eindringende Parasiten oder andere Verletzungen eine Zyste in der Muschel entsteht. Das Baumaterial der Schale wird dort abgeschieden und lagert sich so lange Schicht um Schicht ab, bis sich eine Perle bildet. In gezüchteten Muschelbänken benötigen Austern circa 2 Jahre für eine Perle, von denen wiederum nur rund 10% kommerziell nutzbar sind, zum Beispiel als Schmuckperlen.

Fakt 2 – Nachhaltige Wasserhelden

Austern sind echte Ökohelden, denn sie filtern Wasser, pro Tag bis zu 240 Liter. Da sie sich nicht selbst auf Nahrungssuche machen können, fressen sie alles, was ihnen während der Gezeiten vor die Schale schwimmt. So nehmen sie Nährstoffe auf, während Schadstoffe in ihrem Schleimmantel landen. Das hält das Wasser sauber und hilft Plankton zu reduzieren. Weitere Nahrung benötigen sie nicht, nur zuhause auf der Austernfarm ein Gerüst, an das sie sich klammern können. Damit sind sie nicht nur pflegeleicht, sondern auch besonders nachhaltig.

Auster

Fakt 3 – Austern-WGs zum Wohlfühlen

So richtig wohl fühlen Austern sich erst zusammen mit Artgenossen. Als Muschel-WG formen sie Riffe, die nicht nur ihnen selbst, sondern auch unzähligen anderen Tierarten ein Zuhause bieten. Hier tummeln sich schnell unzählige Arten von Fischen und Wirbellosen, die im Austernriff Schutz finden. Innerhalb weniger Wochen schnellt die Artenvielfalt in diesen Gebieten hoch.

Fakt 4 – Weibchen oder Männchen? Mal so, mal so

Rund 90% aller Austern unter einem Jahr sind männlich. Aber etwa 80% der über 1 Jahr alten Austern sind weiblich. Wie kann das sein? Sie können ihr Geschlecht ändern, und zwar mehrfach während ihres rund 20 Jahre langen Lebens. Abhängig von Nährstoffgehalt und Wassertemperatur geschieht dies sogar noch häufiger als nur einmal pro Jahr.

Fakt 5 – Eine Reise um die Welt

Die Pazifische Auster gilt unter Feinschmeckern als eine der populärsten Arten. Doch bevor sie in Europa und Amerika ein Hit wurde, musste sie lange reisen. Gestartet an der asiatischen Pazifikküste,. gelangte sie nach Nordamerika, Australien, Europa und Neuseeland. 1883 brachten Züchter sie von Portugal in die Niederlande, um zu sehen, ob sie in der Nordsee heimisch werden könnte. Da die europäische Variante stark von der Austernkrankheit angeschlagen war, erhofften sich Züchter eine robustere Version. Mit ungeahntem Erfolg: Seit den 1960er Jahren vermehren sich die Tiere massenhaft. Seit den späteren 1970er Jahren sind sie sogar im Wattenmeer zu finden.

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