Pickepackevoll: 1 Nacht im Depot


Effizientes Packen dank digitaler Planung
Pro Schicht erledigt Tetiana bis zu 50 „Jobs“, sprich Bestellungen. Je nach Anzahl der bestellten Waren dauert ein Job 10 bis 60 Minuten. Heute ist Tetiana in der sogenannten Main Area unterwegs, dem normaltemperierten Bereich des Depots. Ab und an öffnet sich das Rolltor zum Nachbarbereich, Kollegen mit Winterpullovern, Wollmützen und roten Wangen kommen auf ihren Flurförderzeugen herausgesurrt. Im Kühlareal warten Fleisch und Fisch, Gemüse und Feinkost darauf, ihre Reise ins Restaurant anzutreten. Ganz hinten liegt der Bereich „Deep Frozen“. Der Name sagt alles. Wer die Serie „Game of Thrones“ kennt, fühlt sich unweigerlich an die große Eismauer erinnert: Das Tor zu dieser Zone ist selbst von außen mit Eis überzogen, im Innern herrschen frostige 23 Grad. Eine Tür weiter befindet sich ein Aufenthalts- und Aufwärmraum mit etwa 30 Grad – nach 2 Stunden Arbeit im Kühlhaus sind 15 Minuten Extrapause verordnet.

Trotzdem unverzichtbar: Der Faktor Mensch
96,3 % betrug das Service Level dieses Depots im Durchschnitt in 2020. Das ist sehr gut. „100 % sind gar nicht möglich, wenn man allein Lieferengpässe von Zulieferern bedenkt – dennoch muss jedes einzelne Teil, das nicht geliefert werden konnte, überprüft werden“, sagt Depot Manager Maciej Kącki. Weitere KPIs, die er täglich kontrolliert, sind die Pünktlichkeit und Unversehrtheit der Zustellungen. Auch dabei unterstützt Software von METRO digital. Doch trotz aller technischer Raffinesse: Ohne Menschen geht es nicht. Die Picker sind geschult darin, Obst beispielsweise nicht neben Waschpulver zu packen. Oder eine faule Tomate zu erkennen – das schafft das Handheld noch nicht.
Apropos Handheld. Um kurz vor 6 Uhr neigt sich Tetianas Schicht dem Ende zu. All ihre Boxen sind gepackt; das allwissende Mobilgerät verstaut sie im Schrank neben dem Schreibtisch des Schichtleiters. Ein Duft von Basilikum, Minze und Thymian liegt hier in der Luft. Auf den ersten Blick sonderbar: Die frischen Kräuter für die Belieferungskunden lagern hier. Es hat sich herausgestellt, dass das Gießen dort, wo sie jeder im Blick hat und ständig vorbeiläuft, besser klappt als in irgendeiner Regalflucht. Da zeigt er sich wieder, der Faktor Mensch. Beim Lebendighalten eines Basilikums. Für Tetiana heißt es jetzt aber erstmal: Feierabend. Bis zur nächsten Nacht im Depot.
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