Wie denkst du, wird sich die Gastronomie-Landschaft verändern nach der Corona-Krise?
Viele werden sich fragen, ob sie danach noch weitermachen. Es gibt wesentlich einfachere und sicherere Wege, Geld zu verdienen als in der Gastro. Einige werden sich fragen, ob sie nochmal so viele Angestellte brauchen, oder ob sich ihr Betrieb nicht kleiner und effizienter halten lässt. Ich glaube auch, dass es sich zeigt, dass sich ein zu schnelles Wachstum – finanziert durch aberwitzige Summen an Risikokapital – rächt. Es ist davon auszugehen, dass solche Geschäftsmodelle, die lange Zeit nicht rentabel sind, in Zukunft weniger zu sehen sein werden – oder es zumindest schwerer sein wird, diese zu finanzieren.
Was bräuchte die Gastronomie deiner Meinung nach, um sich wieder zu erholen, wenn alles vorbei ist und sie ihre Arbeit wieder aufnehmen können?
Zuschüsse. Keine Wahnsinnsunternehmungen mit Investitionsbanken, die letztendlich doch alle in Krediten münden. Davon werden die kleinen Restaurants und Cafés nichts haben, denn sie werden diese kaum zurückzahlen können. Es geht hierbei ja nicht um Investitionen in Wachstum – es geht einfach um verbranntes Geld. Dass es trotzdem nicht alle schaffen werden, ist klar. Ich hoffe sehr, dass die Banken und Ämter genau prüfen, wer vorher schon am wanken war und wer gut gewirtschaftet hat. Und dass diejenigen gut behandelt werden, die wirklich nichts für ihr Scheitern können, weil es eben nur auf die Pandemie zurückzuführen ist.