Eine Kelle … Inspiration: Linh Nguyen – Die Cocktailpoetin mit Haltung

Sie mixt ohne Alkohol – aber mit Haltung. Linh Nguyen revolutioniert die Barkultur mit Mocktails, die mehr sind als Ersatz. Im Interview spricht sie über Verantwortung, Geschmack und die Zukunft hinter dem Tresen.

Diese Übersetzung wurde mit KI (DeepL) aus dem Originaltext erstellt.
MPULSE Serie - Eine Kelle

Linh Nguyen revolutioniert die Barkultur mit Mocktails voller Story und Sensorik. Im Interview spricht sie über Haltung, Geschmack und Verantwortung.

Mit Leidenschaft dabei: Bartenderin Linh Nguyen

Worum geht´s?

Linh Nguyen Drinks sind komplex, vielschichtig – und vor allem: bewusst. Denn Linh mixt nicht nur für den Moment, sondern für ein neues Verständnis von Barkultur.

Fruchtig, frischer Cocktail - kreiert von Linh Nguyen

Seit Jahren rüttelt Linh Nguyen an der männlich dominierten Barkultur – und gewinnt jeden Cocktail Showdown mit Leichtigkeit. Als „beste Barkeeperin der Welt“ ausgezeichnet, hat sie sich nicht nur einen Namen gemacht – sie hat ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen: das der alkoholfreien Mixologie.

In einer Branche, in der Hochprozentiges oft als Maß aller Dinge gilt, geht Linh Nguyen mutig einen anderen Weg. Mit „Like a Virgin“, der ersten deutschen Mocktail-Bibel, zeigt sie: Genuss braucht keinen Alkohol, um zu begeistern. Ihre Drinks sind komplex, vielschichtig – und vor allem: bewusst. Denn Linh mixt nicht nur für den Moment, sondern für ein neues Verständnis von Barkultur.

Geboren in Berlin, geprägt von vietnamesischen Wurzeln und inspiriert von internationalen Wettbewerben, verbindet sie Handwerk mit Haltung. Mit dem untrüglichen Gespür einer Bar Psychologin stellt sie Gästen Fragen wie: „Lust auf eine Aromen Reise?“ und bringt so Genuss, Atmosphäre und Persönlichkeit ins Glas.

Wir wollten wissen: Was treibt Linh an? Wie verändert man eine Szene, ohne sie zu verlieren? Und was bedeutet Verantwortung hinter dem Tresen?

Linh, du sagst: Ein Drink ist wie ein Dialog. Wie verändern sich Gespräche, wenn Alkohol im Spiel ist – und wie verändern sich die Gäste?

Das ist eine sehr spannende Frage. Ich habe früher vor jeder Schicht im Team immer gesagt: „Lasst uns heute Abend herausfinden, ob die Gäste betrunken oder einfach nur blöd sind.“ Das war natürlich halb im Scherz gemeint – aber es steckt auch eine Wahrheit darin. Wir alle kennen das: Je mehr Alkohol im Spiel ist, desto undeutlicher wird die Sprache, desto enthemmter wird das Verhalten. Man sagt Dinge, die man am nächsten Tag vielleicht bereut. Alkohol betäubt. Und das verändert nicht nur die Gespräche, sondern auch die Atmosphäre. Ich finde, wir sollten als Barkeeper auch über die Schattenseiten sprechen. Klar, Cocktails sind hübsch, schmecken lecker, machen was her – aber wenn da Hochprozentiges drin ist, hat das eben auch Wirkung. Und die gehört thematisiert. Ein Drink kann auch ohne Promille ein guter Gesprächspartner sein. Und manchmal sogar der ehrlichere.

Du setzt auf Sensorik, Stimmung und Story – hast du schon mal einen Drink für einen Menschen entwickelt, den du gar nicht mochtest?

Ja, das kommt vor. Aber ich sehe das als sportliche Herausforderung. Auch wenn ich mit jemandem nicht auf einer Wellenlänge bin, will ich trotzdem etwas richtig Gutes für ihn kreieren. Ich würde nie absichtlich etwas Schlechtes servieren – das wäre unprofessionell. Es ist wie ein kleines Rätsel: Was könnte dieser Mensch mögen? Was eher nicht? Ich konzentriere mich dann ganz auf die Sensorik – und auf den Menschen vor mir. Und das gilt auch für Zutaten, die ich selbst nicht mag. Sake zum Beispiel – pur ist das nicht mein Ding. Aber im Drink? Großartig! Es geht nicht um meinen Geschmack, sondern um den des Gastes. Genau das macht für mich einen Profi aus.

Wenn du ein Bar-Konzept neu denken dürftest – wie sähe es aus?

Ich habe da ganz viele Ideen im Kopf – aber eine begleitet mich schon richtig lange: Eine Bar, wo Menschen barfüssig zum Trinken kommen. Stell dir das mal vor! Ein langer Korridor, von dem rechts und links verschiedene Kammern abgehen – jede ein eigenes kleines Universum. Die erste Kammer zum Beispiel ist komplett mit Seide ausgekleidet – sogar der Boden. Wenn du da barfuß reingehst, spürst du sofort: Hier geht’s um mehr als nur Trinken. Es geht ums Fühlen, ums Eintauchen, ums Erleben mit allen Sinnen. Ich laufe selbst total gerne barfuß, weil man die Welt dadurch anders wahrnimmt. Und ich glaube fest daran: Wenn du andere Sinne aktivierst, wird auch der Gaumen wacher. Genuss ist für mich nämlich viel mehr als nur Geschmack. Es ist der Mensch, der mir den Drink reicht. Die Geschichte, die er dazu erzählt. Die Utensilien, das Setting, die ganze Inszenierung. Ein einfaches Beispiel: Glühwein schmeckt auf dem Weihnachtsmarkt bei Schnee und Kälte einfach magisch. In der Karibik? Undenkbar. Der Kontext macht den Geschmack. Und genau das würde ich in so einer barfuß begehbaren Bar erlebbar machen.

Bunte Mocktails

Mocktails – Genuss geht auch ohne Alkohol

Ob Sportler, schwanger oder bewusst abstinent: Weshalb alkoholfreie Cocktails auf keiner Getränkekarte fehlen dürfen.

Eine Kelle

Eine Kelle

Neue Trends prägen die Food- und Gastrobranche. Im Fokus: Inspirierende Projekte und Persönlichkeiten. Sie zeigen, was trendet, was bewegt und was gelingt.

Serie entdecken

NÄCHSTER GANG: