Immer mehr Menschen greifen zu Mocktails – also Cocktails ohne Alkohol – und entscheiden sich für „Mindful Drinking". Was bei Bier und Sekt längst Lifestyle ist, wird nun auch auf dem Spirituosenmarkt zum Trend: Immer mehr Hersteller bieten alkoholfreie Alternativen zu Gin, Rum und Co. an oder spezialisieren sich ganz darauf.
Mocktails – mehr als eine Kopie
Doch was bedeutet Mocktail eigentlich? Der Begriff ist eine Kombination der englischen Begriffe „mock" (imitieren) und „cocktail". Mocktails sind alkoholfreie Alternativen klassischer Cocktails, die zwar die gleichen Aromen, Texturen und Präsentationselemente haben, aber eben ohne Alkohol. Was ursprünglich als alkoholfreie Imitation begann, hat sich zu eigenständigen Kreationen weiterentwickelt. Klassiker wie der Ipanema oder der Mojito sind in der Mocktailvariante hoch im Rennen, doch die Möglichkeiten sind grenzenlos. Durch die Kombination verschiedener Zutaten wie frischen Früchte, Säfte, Kräuter, Sirup und Soda entstehen neue Geschmackserlebnisse, die es mit den traditionellen Cocktails aufnehmen können.
Nachfrage nach alkoholfreien Spirituosen steigt
Immer mehr Menschen möchten bewusster konsumieren, aber nicht auf den Genuss leckerer Drinks verzichten. Ob Sportler, schwanger, Autofahrer oder bewusst abstinent – viele Personengruppen greifen gerne zu Mocktails, vor allem die jüngere Generation. „Gerade bei Firmen- oder Branchenveranstaltungen bieten Mocktails die Möglichkeit, dass Jeder mit anstoßen kann, ohne ausgegrenzt zu werden. Dies war vor einigen Jahren undenkbar, als die einzige Alternative zu alkoholischen Getränken Softdrinks waren“, erklärt Gerhardus van Marm, Spezialist bei METRO. Er ist gemeinsam mit METRO mehrmals pro Jahr als Barkeeper auf verschiedenen Veranstaltungen wie Firmenevents oder Food Festivals tätig. Und dort steigt die Nachfrage nach Mocktails: „Wir merken sehr stark, dass die Leute immer mehr auf 0,0 % gehen. Fast 20 % der bestellten Drinks sind inzwischen alkoholfrei“, so Gerhardus.
Alkoholfreien Aperol und Gin hat Gerhardus auf jeder Veranstaltung dabei: „Sie sind derzeit besonders beliebt – ich gehe aber davon aus, dass es in naher Zukunft von allen Spirituosen alkoholfreie Ableger geben wird“, so der Experte. Auch geschmacklich können die alkoholfreien Varianten mithalten, findet er: „Der Normalverbraucher schmeckt keinen Unterschied. Alkoholfreier Aperol ist etwas süßer – das lässt sich jedoch geschmacklich gut mit der Orange oder alkoholfreiem Prosecco ausgleichen.“ Entscheidend für den Geschmack des Cocktails sei schließlich nicht der Alkohol, sondern die Frucht und die Frische. „Bei einem Mojito ist zwar der kubanische Rum der Hauptbestandteil, den typischen Geschmack geben jedoch die Minze und die Limette.“