Auch ein Grund, weshalb bei dir nur drei bis vier Komponenten auf dem Teller landen?
Naja, ich hab ja ganz anders begonnen im Bi:braud. Es war überhaupt nicht die Idee, auf den Stern hin zu kochen. Mit 24 hab ich zwar schon einen guten Geschmack gehabt und vielleicht auch ganz nette Sachen kreiert, aber eigentlich hatte ich noch gar keine Ahnung. Am Anfang war meine Küche viel zu würzig, viel zu sehr auf die Fresse. Ein Problem war anfangs auch, dass die Gäste zu lange gewartet haben. Das ist ein Lernprozess. Von Jahr zu Jahr wird man besser.
Deshalb lieber wenige Zutaten?
Genau. Ich konnte ja gar nicht tausend Sachen auf den Teller legen, allein aus Zeitgründen. Natürlich hab ich mich ausprobiert und auch mal gedacht, ich muss ‚edgy‘ sein, muss Senf im Dessert einbauen oder mit irgendwas rumspielen auf dem Teller. Aber das sind nicht die Gerichte, die hängenbleiben.
Sondern?
Gerichte, die was vermitteln – etwas transportieren. Fokussiert auf das Hauptprodukt, mit den passenden Begleitern, schön auf dem Teller komponiert. So wie unsere Signature Dishes, die wir auch von Jahr zu Jahr optimieren.
Zum Beispiel?
Der Saibling (
Rezept zum Download). Oder unsere Bergkäse-Tortellini, mit der Zwiebel im Fokus. Meist braucht es gar nicht viel. Auch bei den Gewürzen. Die richtige Menge Salz, vielleicht ein bisschen Schärfe von Chili oder Pfeffer, und die richtige Balance zwischen Süße und Säure