Wo kriegst du den Kopf frei für Inspiration?
Auf dem Markt zum Beispiel. Da laufe ich eine halbe Stunde rüber, sehe die Farben, die Produkte. Das ist visuell und greifbar, da kommen automatisch Ideen.
Stichwort Markt: Wo und wie kaufst du ein?
Gemüse vor allem von regionalen Händlern. Fleisch und Fisch versuchen wir regional zu kaufen – ist aber manchmal schwer, weil wir hier nicht an der See sind oder irgendwo im Allgäu, mit Wiesen voller Rinder. Wir sind also nicht brutal regional. Wenn wir einmal im Jahr Lust auf einen Meeresfisch haben, dann machen wir das. Basiszutaten wie Schnittlauch, Öl, Salz, jegliches an Convenience, aber auch Milchprodukte, Kräuter, Zwiebeln, also alle Basics, die eine gute Küche braucht, kommen von METRO. Und alles andere bekommen wir von R Express.
Wie oft wirst du beliefert?
Einmal pro Woche von METRO, zwei- bis dreimal von R Express. Die ersten sieben Jahre war ich immer selbst im Markt einkaufen. Deshalb kenne ich bei METRO auch viele per Du. Aber dadurch, dass wir jetzt so gewachsen sind mit dem Edda und der Produktionsküche, sind das mittlerweile einfach Mengen, die ich gar nicht mehr in mein Auto kriege. (schmunzelt) Deswegen lasse ich mich gerne beliefern.
Parallel zu deiner Expansion mit der Brasserie Edda und Eventservices bist du auch immer öfter in Fernseh- oder Streamingformaten zu sehen. Wie hat das deine Arbeit beeinflusst?
Sehr positiv. Wir haben dadurch eine ganz andere Präsenz. Leute kennen uns plötzlich deutschlandweit. Ganz ehrlich: Nach Corona hat uns das gerettet. Inflation, Mehrwertsteuer-Erhöhung… Die Bekanntheit hilft uns, die Restaurants trotzdem voll zu bekommen. Ich empfinde das als sehr privilegierte Situation. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.
Zurück zur Anfangsfrage, Stichwort Lehren gezogen: Dein Tipp für Kollegen, die sich selbstständig machen möchten?
Wenn es finanziell geht: Einmal Geld in die Hand nehmen und gleich alles richtig aufstellen. Bei mir ging es nicht, ich hatte mir zum Start 10.000 Euro von einem Freund geliehen und vielleicht 2.000 Euro auf dem Konto. Richtig professionell konnte ich das Bi:braud erst nach fünf Jahren umbauen. Da wäre mein Tipp: Wenn du es dir leisten kannst, richte dir eine richtige Gastronomie-Küche ein. Mach es gleich vernünftig.