Restaurant EssBar – Gourmetküche von nebenan

Aromatische Gerichte, guter Service und eine erstklassige Weinauswahl – die EssBar von Olga Jorich und Daniel Baur ist ein Geheimtipp für Feinschmecker. Damit haben sie sich einen Traum erfüllt.

Olga Jorich und Daniel Baur, EssBar

Eigentlich ist montags Ruhetag in der EssBar. Doch heute ist ein Fensterplatz an der Düsseldorfer Kaiserstraße eingedeckt. Daniel Baur hat eine Ceviche mit Limone und Avocado, Gurke, Chili und Koriander zubereitet. Der gebeizte Adlerfisch ist in feinen Streifen appetitlich aufgefächert. Olga Jorich tischt einen Flusskrebscocktail mit Ananas, Spargel und Pilzen auf. Sie schenkt zwei Gläser ein, ihren Wein des Monats: „Ein 2021er Grauburgunder Godramstein vom Weingut Münzberg.“

Ein Dreamteam: Sie im Service, er in der Küche

Nicht nur, wenn MPULSE zu Besuch kommt, muss der Ruhetag herhalten. „Wir sind immer in Aktion“, sagt Daniel Baur. „Ich liebe das!“ Olga Jorich und er haben sich mit der EssBar einen Traum erfüllt: in eigener Regie zu tun, was sie am besten können – sie im Service, er in der Küche. Während die beiden eine Kostprobe geben, baut ihr 3-jähriger Sohn Hektor an der Bar seine Dinosaurier auf. „Wenn er abends von der Oma kommt, läuft er zu den Gästen und stellt sich vor“, erzählt Jorich.

Die familiäre Atmosphäre kommt bei den Gästen gut an. „Jeder ist willkommen, jeder bekommt die gleiche Aufmerksamkeit“, sagt Jorich. Das heißt nicht, dass jeder Gast das Gleiche will. Die eine schätzt das Gespräch, der andere mag seine Ruhe, ein nächster tut sich schwer, seine Wünsche zu äußern. „Mir macht die Kommunikation Spaß, was die Gäste mitbringen, was ich einbringen kann.“

EssBar

Es wird angerichtet: Flusskrebs-Cocktail mit Ananas, Spargel, Pilzen und einer würzigen Cocktailsoße.

Ich koche, was ich selbst gerne esse. Wenn es mir gefällt, schmeckt es auch den Gästen.“ 

Daniel Baur, EssBar
EssBar

Die Freude am Beruf führte Olga Jorich und Daniel Baur zu den Sternen: Sie arbeitete etwa im Kaiserswerther Sterne-Restaurant Im Schiffchen, er kochte nach der Lehre im Düsseldorfer Hummerstübchen. „Meine zweite Lehrzeit“, sagt Baur. „Alleine, wie dort mit frischen Zutaten gekocht wurde, war für mich ein Aha-Effekt.“ Beide lernten sich bei der Arbeit kennen und fassten den Entschluss, sich selbständig zu machen. Im Oktober 2014 eröffneten sie an der Pionierstraße die EssBar – in einem kleinen Laden, der mehr an eine Bar erinnerte.

Die EssBar bietet Vielfalt

„Wir mussten zu oft zu vielen Leuten absagen“, begründet Baur den Umzug 2018 ins größere Lokal an der Kaiserstraße. Das Konzept hinter dem Erfolg? „Ich koche, was ich selbst gerne esse“, sagt Baur – zum Beispiel Oktopus mit Kartoffel-Oliven-Stampf und französischer Blutwurst. „Wenn es mir gefällt, schmeckt es auch den Gästen.“ Gutbürgerliches neu interpretiert, gehobene französische Küche, asiatische Einflüsse bei Zutaten und Gewürzen, manches leicht, anderes deftig – die EssBar bietet Vielfalt.

Wechselnde vegetarische Vor- und Hauptspeisen finden Anklang, auch bei Gästen, die sonst Fleisch und Fisch essen. „Die Neugier ist groß, weil viele Leute zuhause wenig mit Zubereitungsarten und Gewürzen beim Gemüse spielen“, sagt Daniel Baur. Olgas Jorichs Steckenpferd ist der Wein; sie berät die Gäste bei der Auswahl aus über 80 verschiedenen Sorten und geht auch hier neue Wege: „Ich probiere gerade viele alkoholfreie Weine.“ Denn auch ohne Alkohol ist der Wein „ein aromatisch vielseitigerer Essensbegleiter als eine Saftschorle.“

EssBar

Die große Karte wechselt alle 6 bis 8 Wochen. Daneben gibt es die Wochenkarte. Daniel liebt die Abwechslung in der Küche, die Gäste schätzen sie auf dem Teller. Breit wie das Angebot ist auch die Preisspanne: „10,50 Euro bis 35 Euro für eine Hauptspeise“, sagt Jorich. Die Tester des Guide Michelin haben das gute Verhältnis von Preis und Leistung zweimal in Folge mit dem Bib Gourmand ausgezeichnet. Mehr noch freuen sich Olga und Daniel über das Lob der Gäste. „Auch wer nur Vorspeisen probiert oder mittags einen Teller Pasta isst, soll den Besuch genießen.“

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