Die größte Publicity bekam die Wein- & Friesenstube durch „Gänse to go“ im Spätherbst, die online oder telefonisch bestellt werden und per Auto in Hamburg ausgeliefert werden. Im ersten Lockdown gab es so etwas nicht, das Lokal liegt am Rand der Stadt. Für eine halbe Ente oder ein Wildgulasch zum Abholen ist das zu weit. Zunächst hingen Arne Meyer und seine Frau Katja Meyer im März im Florida-Urlaub fest. Auch Ostern zog „bei schönstem Wetter“ im Lockdown vorbei. Ohne jede Möglichkeit, mit der Gastronomie Geld zu verdienen. „Am ersten Tag danach hatten wir wieder geöffnet und sind so richtig durchgestartet. Es lief gut, obwohl wir keine Feiern machen konnten.“ Als sich der 2. Lockdown abzeichnete, war Meyer klar: „Wir müssen uns auf eine Sache konzentrieren und sie richtig machen. Das ermöglicht eine ganz andere Planung und andere Margen.“ Die Gans war der Vogel der Wahl und der Saison: „Wir haben 1.000 Gänse mit Beilagen, Dessert und Wein verkauft. Das waren hamburgweit die meisten.“ Meyer entkoppelte den Lieferdienst vom eigenen Betrieb, 5 Fahrer lieferten in ganz Hamburg aus. Sie konnten die auf der Website empfohlene distanzabhängige Pauschale zwischen 7,50 und 30 € behalten. „Die Fahrer waren sehr zufrieden.“ Die Gans to go sorgte für mediales Echo, große Nachfrage und viel Arbeit. „Wir haben erst einmal hunderte Thermoboxen in allen 3 Hamburger METRO Märkten aufgekauft.“
Die Zukunft in seiner Wein- & Friesenstube sieht Meyer in guter Gesellschaft von Gänsen: „Wir denken intensiv darüber nach, Gänse ganzjährig anzubieten.“ Die Nachfrage ist vorhanden. Eine Kundin aus Australien fragte bereits für ihren Deutschlandtrip an. Out-of-the-Box-Denken mit viel Spaß, Energie und Neugier auf Unbekanntes gehören für Meyer einfach zum Job: „Gans mit Spargel? Warum denn nicht?“
Mehr statt weniger wagen: Hier geht es zu Teil 1 und Teil 2.
Aufmacherbild: © Vitali Unrau.