Cocktail-Catering: Geschmack mit Wohlfühl-Faktor

Selbstständig mit Cocktails – aber ohne eigene Bar? Die Starkeepers zeigen: Das geht. Und: Gute Cocktails brauchen keine Schirmchen. Die Caterer aus Düsseldorf zelebrieren Drinks mit Sinn für Geschmack, Showtalent und Liebe für ihre Gäste.

Nic und Janina Shanker

Mit einem Stempel prägt Nic Shanker ein Wellenmuster auf einen großen, hellblauen Eiswürfel. Schmetterlingserbsentee verleiht dem klaren Eis die Farbe. Shanker legt den Würfel in ein Glas mit alkoholfreiem Destillat, das Gin nachempfunden ist. Als er Tonic hinzugibt, schlägt das Blau des schmelzenden Eises um ins Violette. Ein schöner optischer Effekt, komplexe Aromen – und ganz ohne Alkohol.

„Bei Mode-Events wird oft tagsüber gefeiert. Da sind Drinks gefragt, die wenig oder keinen Alkohol enthalten“, sagt Janina Shanker. Als Inhaber von Starkeepers in Düsseldorf betreiben sie und ihr Mann, Profi-Bartender Nic Shanker, Cocktail-Catering auf höchstem Niveau. Janina Shanker leitet das Backoffice. „Die Gäste haben Lust auf alkoholfreie Getränke, die mehr bieten als eine Fruchtsaftschorle“, sagt sie. Sie trinkt selbst selten Alkohol. Eine Ausnahme ist ihr Lieblingsdrink Frangelico Sour: Der Haselnusslikör wird mit Zitronen- und Orangensaft, Zuckersirup und Eiweiß gemischt.

Nic Shanker mit einem Eiswürfel
Cocktail

Cocktails inspiriert von internationaler Sterneküche

Die moderne Cocktail-Welt verzichtet auf Obstsalat und Schirmchen-Deko.
Stattdessen ist sie verwandt mit dem Food-Pairing und der Fusionsküche, die für einen komplexen, ganz eigenen Geschmack verschiedene Zutaten und kulinarische Traditionen aus aller Welt vereinen. „Wir haben viel von der Gourmet-Küche gelernt. Bar-Mixer adaptieren Aromen und handwerkliche Techniken, egal ob Sous Vide oder Infusionen. Man spricht sogar von Liquid Kitchen“, beschreibt Nic Shanker.

Wenn er für die Parfümmarke Acqua di Parma einen aromatisch passenden Signature-Drink kreiert, verwendet er nicht ohne Grund neben Gin und Zitrone, Mandarinenöl, Bergamotten-Likör und Eiweiß auch süß-scharfen Shiso Sirup aus Japan. Das Sterne-Restaurant Agata’s aus Düsseldorf, das französische Küche mit asiatischen Einflüssen vereint, ist ein Catering-Partner der Starkeepers. „Wir saßen mit Agata Reul und ihrem Küchenchef bis spät in die Nacht in ihrem Restaurant“, erzählt Janina Shanker. Was dabei außer Shiso-Sirup probiert und besprochen wurde? So viel sei verraten: Das Restaurant und die Cocktail-Caterer sind vielleicht einem neuen Trend-Getränk auf der Spur.

Nachhaltigkeit „From root to fruit”

Nicht nur die Suche nach neuen Aromen färbt auf das Cocktail-Fach ab. Während immer mehr Köche „From nose to tail“ ganze Tiere verwerten, gilt bei den Starkeepers „from root to fruit“. Für Janina und Nic als Vegetarier lag der Gedanke nahe. Janina Shanker beschreibt: „Wir dörren alles Obst, das bei uns übrigbleibt oder machen Sirups daraus, um wirklich alles zu verwerten.“ Auch überzählige Limetten pressen die Starkeepers selbst zu Saft. „Es gibt nicht immer gute, frische Limetten“, erläutert Nic. „So haben wir guten Saft, den wir tiefgekühlt lagern, damit wir immer vorrätig haben, was wir brauchen.“ Janina Shanker ergänzt: „Wir verwenden auch Deko-Artikel weiter, zum Beispiel Rosenblüten. Aus denen machen wir unseren eigenen Rosensirup.“

Cocktail von Starkeepers

Wir haben viel von der Gourmet-Küche gelernt. Bar-Mixer adaptieren Aromen und handwerkliche Techniken, egal ob Sous Vide oder Infusionen. Man spricht sogar von Liquid Kitchen. 

Nic Shanker, Starkeepers

Aus der Vorlesung ins Catering

Janinas und Nics persönliche Überzeugungen und professionelle Erfahrungen prägen Starkeepers. Janina Shanker bringt aus der Mode-Branche den Sinn für die detailverliebt durchgestylte Optik von Veranstaltungen mit. Nic Shanker, der mit 17 die Arbeit hinter der Bar für sich entdeckte, schmiss später das BWL-Studium, um als Mixer bei Cocktail-Caterings zu arbeiten. „Da gab es einen Schlüsselmoment“, erzählt Shanker. „Ich bekam mitten in einer sehr wichtigen Vorlesung einen Anruf.“ Ein Kollege aus der Bar, in der er jobbte, hatte einen Auftrag für ein Cocktail-Catering angenommen, den er nicht wahrnehmen konnte. Nun sollte Shanker für ihn einspringen. „Ich habe länger hin und her überlegt und mich dann entschlossen, aufzustehen, die Vorlesung zu verlassen und diesen Job zu machen.“

Eine gute Entscheidung: „Ich war völlig hin und weg. Man kann sich selbständig machen mit Cocktails – ohne eine Bar. Man kann als Cocktail-Caterer herumreisen, spannende Events veranstalten und Kunden glücklich machen.“ Der Auftraggeber war einverstanden, ihm das nötige Know-how zu vermitteln. „Dafür bin ich ihm bis heute sehr dankbar.“ 2005 gründete Shanker schließlich Starkeepers. „Viele Bartender können gut mixen und sind geschmacksaffin. Sie beherrschen ihre Kunst“, sagt er. „Aber noch wichtiger ist es, empathisch zu sein und den Job am Gast zu lieben.“

„Wir sind nur Beiwerk, keine Rockstars“

Heute stehen meist andere für Nic Shanker an der Bar, doch die Liebe zum Gast treiben Janina und er auf die Spitze. „Wir wollen ein Erlebnis zaubern. Wir sind nur Beiwerk, um den Anlass perfekt zu machen, keine Rockstars, die sich selbst abfeiern“, sagt Nic Shanker. Janina Shanker ergänzt: „Eine Bar mit Cocktails ist ein Schmelztiegel, der die Stimmung zwischen den Gästen auflockert. Doch das Wichtigste, was wir hinzugeben können, ist Aufmerksamkeit. Wer zur Tür hereinkommt, soll sich wirklich umsorgt fühlen.“

Rundum versorgt

Im METRO Markt vor Ort holen sich die Starkeepers Inspiration. „Wir haben im METRO Sortiment den deutschen Aperitif Déjà-Vu entdeckt. Er ist bei unseren Gästen sehr beliebt – und super spritzig mit Grapefruit und Tonic“, sagt Janina Shanker. METRO beliefert Kunden zudem mit allem, was sie brauchen, auch kurzfristig. Mit den digitalen DISH Services wie Website-Builder oder Tischreservierung hilft die METRO Tochter DISH Digital Solutions Gastronomen, online sichtbar und mit ihren Gästen in Kontakt zu sein. METRO MARKETS betreibt einen Online-Marktplatz mit Non-Food-Sortimenten, z. B. Küchen-Equipment oder Reinigungsmaterial.

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