Was Wurstfabriken und Schneeraupen verbindet

Hoher Qualitätsanspruch und klarer Kundenfokus – dafür stehen die Belieferungsunternehmen Johan i Hallen & Bergfalk (JHB) und R Express. Weitere Gemeinsamkeit: Beide gehören zur METRO Familie. JHB als jüngster Zuwachs seit 2023, R Express als „alter Hase“ bereits seit 2016. Martin Eriksson (JHB) und Oliver Weller (R Express) über Verbindendes und Unterschiede.

Martin Eriksson

☝️ Martin Eriksson - JHB

Chatverlauf R Express und JHB

Worum geht´s?

  • Belieferungsspezialisten im Porträt
  • Qualitätssicherung von Lebensmitteln und Lieferketten

👇 Oliver Weller - R Express

Oliver Weller

Martin Eriksson (JHB)

Hej Oliver! Ich bin Martin von JHB, dem Neuzuwachs der METRO Belieferungsspezialisten. Ich dachte, ich stelle uns mal vor. 👋

Oliver Weller (R Express)

Willkommen in der Familie, Martin! 😊 Gerne, schlau mich auf. Ihr sitzt in Schweden, richtig? Da gibt’s bestimmt einige Unterschiede zu unserem Geschäft.

Martin

Aber auch Gemeinsamkeiten, denke ich. Wir beliefern mehr als 4.000 Kunden in Schweden und Finnland mit frischem Fisch, Meeresfrüchten und hochwertigem Fleisch. Vor allem HoReCa-Ketten und gehobene Restaurants. Damit bedienen wir schon mal ähnliche Kunden, oder?

Oliver

Größtenteils ja, bei uns sind es zusätzlich auch Feinkostläden und Einzelhändler. Allein in Deutschland beliefern wir wöchentlich 2.500 Kunden. Uuuund übrigens rund 85 % der deutschen Sternerestaurants. Darauf sind wir ein bisschen stolz. 😇

Martin

Also, hochwertige Lebensmittel – definitiv eine Gemeinsamkeit.

Oliver

Oh ja. Ich bin ja selbst gelernter Koch, liebe deshalb gutes Essen und besondere Zutaten.

Martin

Direkt noch eine Gemeinsamkeit: Ich hab auch erst eine Ausbildung zum Koch und dann zum Küchenleiter gemacht, ehe ich in den Verkauf gegangen bin. Funfact für die nächste Partyunterhaltung – rate mal, welche Länder den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Fleisch und Fisch in Europa haben?

Oliver

… ?

Martin

Schweden und Finnland. Deshalb ist JHB auf Wurstwaren und Spezialitäten wie schwedische Fleischbällchen spezialisiert. Aber wir führen auch lokale Fische und Meeresfrüchte.

Oliver

Okay, Fisch und Fleisch sind bei uns auch elementar, da liegen unsere Wurzeln und ist auch heute noch unser Schwerpunkt. Check. Wir merken aber schon, dass unsere Kunden zunehmend Ersatzprodukte für ihre Gäste nachfragen, deshalb gibt’s jetzt auch mehr und mehr vegane Alternativen.

Martin

Welche Kategorien umfasst euer Sortiment noch?

Oliver

Obst und Gemüse, Tiefkühlwaren, trockene Lebensmittel wie Gewürze, Backzutaten, Essig, Öl… Im Prinzip alles, was Gastronomen für ihren Alltag benötigen.

Martin

Unser Fokus liegt auch ganz klar auf Frische.

Oliver

Wie kauft ihr euren Fisch ein?

Martin

Täglich direkt von lokalen Schiffen, die beispielsweise unseren Hafen in Göteborg anlaufen, oder von Partnern wie beispielsweise Lachszüchtern. Die Herausforderung besteht in der richtigen Vorratsmenge. Wir wollen zwar jeden Tag genug fangfrischen Fisch und Schalentiere anbieten, aber nichts verschwenden. Fleisch ist einfacher zu kalkulieren. Vakuumverpackt ist das länger haltbar.

Oliver

Die richtige Menge, immer wieder knifflig… Unsere Kundenberater sind da Wunderwaffen. Beispiel: Sommer. Mozzarella und Burrata sind stark gefragt und auf Lager. Plötzlich Kälteeinbruch. Und jetzt? Bei uns haben viele Kundenmanager selbst Gastronomieerfahrung. Die überlegen dann gemeinsam mit den Kunden, wie man die Zutaten alternativ verarbeiten kann. Meistens klappt das.

Martin

Ich sehe schon – ähnliche Herausforderungen. 😉 Frische, hochwertige Waren sind bei uns natürlich auch das A und O. Wie läuft bei euch das Qualitätsmanagement?

Oliver

Wir haben dauerhaft zwei Scouts im Einsatz, die Lieferanten vor Ort besuchen. Wenn wir die Ware erhalten haben, beispielsweise in unseren Drehkreuzen in Paris oder an der Küste, transportiert unsere Flotte sie nach Meckenheim in unser Hauptumschlaglager. Von hier aus bringen die Fahrer die Ware direkt weiter. Weil es unsere eigene Flotte ist, können wir gewährleisten, dass die Ware so beim Kunden ankommt, wie wir sie gekauft haben.

Martin

Bei uns bringt unser Vertrieb mit mehr als 50 Lieferwagen die Ware in unsere Fisch- und Fleischverarbeitungsbetriebe mit integrierten Kühllagern. Dort verarbeiten wir die Ware erst mal selbst weiter.

Oliver

Ach, spannend! Warum verarbeitet ihr die Ware selbst?

Martin

Damit unsere Kunden frei wählen können, ob sie einen ganzen Fisch oder lieber ein Filet kaufen möchten, ob mit oder ohne Haut… Das Feedback für die Verarbeitung ist überragend. Auch zu den Spezialitäten, die wir in unserer eigenen Produktionsstätte herstellen: Angefangen von Räuchern über Trockenreifung, Schneiden, Vakuumgaren bis hin zur Portionskontrolle und der Wurstproduktion. Dafür muss man natürlich sehr nah am Gastrogeschäft sein und die einzelnen Kunden gut kennen, um genau zu wissen, was sie brauchen.

Oliver

Volle Zustimmung. Unsere Kundenbeziehungen sind oft langjährig. Bei uns hat jeder Kunde seinen persönlichen Ansprechpartner. Aber auch unsere Fahrer sind mit den Kunden eng verbunden, die Flotte fährt feste Touren ab. Wobei wir nicht nur in Städten beliefern, sondern auch im Allgäu oder auf Inseln wie Juist unterwegs sind. Da übernimmt dann schon mal eine Schneeraupe oder eine Fähre die letzten Meter. 😅

Martin

Kennen wir! Wir beliefern alle Regionen in Schweden und Finnland. Und jede Region hat ihre Tücken... 😉 In der Stadt sind es enge Straßen und Parkplatzsituationen. Auf dem Land kann die Herausforderung auch in der Entfernung bestehen. Mitte des Jahres wünschten sich Wanderer in den schwedischen Bergen japanisches Wagyū von einem Restaurant. Der Betreiber erkundigte sich, ob wir ihn damit kurzfristig beliefern können. Konnten wir, aus unserem Lager in Stockholm. Das liegt allerdings 900 Kilometer entfernt von dem Restaurant… Also haben wir uns direkt auf den Weg gemacht. Wenn man will und kreativ ist, geht alles.

Oliver

Ziemlich großes Liefergebiet. Wie schnell erhalten eure Kunden ihre Lieferung nach Bestelleingang?

Martin

In den Metropolen noch am selben Tag. In ländlicheren Regionen spätestens am zweiten Tag. Damit die Kühlkette lückenlos bleibt, sind unsere LKW entsprechend mit Kältesteuerungen ausgestattet.

Oliver

Wir sind ähnlich schnell. Wenn die Ware zwischen 15 und 17 Uhr bei uns im Hauptumschlaglager eingeht, verlässt die erste Lieferung das Lager noch am selben Tag um 21 Uhr und ist kurze Zeit später beim Kunden.

Martin

Alles eine Frage der Organisation...

Oliver

Absolut, gerade in Stoßzeiten. Denk mal an Weihnachten. Mit 800 Mitarbeitern geht da nichts ohne Planung. Und Zusammenhalt! 🤜🤛 Auch wenn’s anstrengend wird, freuen wir uns immer auf die Weihnachtszeit. Das Geschäft boomt. Da schlüpft der Bürokollege schon mal in die Rolle des Verpackers und bereitet die Ware für den Kunden vor. Da gehen wir buchstäblich die eine oder andere – Achtung, Wortwitz – Extrameile.

Martin

Ui. Unsere Belegschaft ist zwar deutlich kleiner. Aber unsere 350 Mitarbeiter meistern alles hervorragend. Unsere Firmenhistorie reicht zurück bis ins Jahr 1839, unsere erste Metzgerei wurde 1916 eröffnet. Ich selbst bin seit 27 Jahren dabei. In Puncto Effizienz macht uns so schnell keiner was vor. Wir verteilen die Arbeit über 24 Stunden, um Spitzen abzufedern. Und als Teil der METRO Familie werden wir vermutlich sogar noch effizienter, wenn ich an Aspekte wie den gemeinsamen Einkauf denke.

Oliver

Das ist ja das Schöne in einer Familie: gegenseitige Unterstützung.

Martin

Stimmt. Mit allen Gemeinsamkeiten und Unterschieden! 😊

Über ... Martin Eriksson

Martin Eriksson ist Account Management Direktor bei JHB. Ansässig in Göteborg, besteht sein Team aus fünf Key Account Managern. Insgesamt umfasst der Vertrieb 35 Personen. Zu JHB kam Eriksson vor 27 Jahren, nach Stationen als Koch und als Küchenchef.

Über ... Oliver Weller

Oliver Weller leitet als einer von drei Kollegen den Vertrieb bei R Express in Meckenheim. 2003 stieg er als Junior-Verkäufer ein – und blieb. Besonders wichtig ist ihm, seine Kunden persönlich zu kennen.

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