Wie (ver-)packen wir das? Am besten nachhaltig!

Vom Verzicht auf Plastik bis zum Einsatz kompostierbarer Materialien – was genau zeichnet eigentlich eine nachhaltige Verpackung aus? Den Königsweg zur ökologischen Produkthülle gibt es nicht, aber viele zukunftsweisende Optionen.

Rohstoffkreisläufe: In Zukunft geht’s rund

Im März 2020 legte die Europäische Kommission einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vor. Der Plan soll dazu beitragen, Europa bis 2050 zu einem klimaneutralen Kontinent zu machen. Ziel ist es, den Wandel von einer Wegwerfgesellschaft zu mehr Wiederverwendung, Reparatur und Recycling voranzutreiben. Nachhaltige Produkte sollen zur Norm werden, auch für Verpackungen will die EU ökologische Standards erarbeiten und umsetzen.


Plastikfreie Hülle für Bio-Zitronen

Worum geht´s?

Verpackungsbeispiele aus verschiedenen METRO Ländern


Rund 19 Mio. Tonnen Verpackungsabfall sind im Jahr 2019 allein in Deutschland angefallen, so viel wie nie zuvor. Im Zuge der Coronakrise wuchs der Müllberg weiter. Einer der Gründe war der steigende Verbrauch von Take-away-Packungen wie Coffee-to-go-Bechern, Plastikschalen und Co. Aber der Ruf nach Alternativen wird lauter: Knapp 3 Viertel der Konsumenten legen Wert auf nachhaltige Verpackungslösungen, wie eine Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher zeigt.

Eine genaue Definition für eine nachhaltige Verpackung existiert allerdings nicht. Viele Faktoren spielen eine Rolle, beispielsweise der Einsatz von recycelten und recycelbaren Materialien sowie ein geringer CO2-Fußabdruck der Verpackung insgesamt – von der Herstellung bis zur Entsorgung. So ist etwa ist eine Tüte aus nachwachsenden Rohstoffen nicht unbedingt nachhaltig, wenn das Material in Übersee produziert und um die halbe Welt transportiert wird.

„Pauschale Forderungen wie Papier statt Plastik helfen nicht weiter“, sagt Carolina Schweig, die in ihrem Ingenieurbüro vor den Toren Hamburgs an nachhaltigen Packungskonzepten arbeitet. „Je nach Produkt und Einsatzzweck gilt es, das adäquate Material mit dem größten Nutzen und den geringsten Umweltauswirkungen auszuwählen.“ Die ersten Schritte in die richtige Richtung aus ihrer Sicht: „Jeder sollte überlegen: Ist die Verpackung wirklich notwendig? Falls ja, lässt sie sich kleiner, dünner oder leichter gestalten? Ist sie recycelbar? Ließe sich alternativ eine Mehrweglösung verwenden?“

Grüne Hüllen locken Kunden

Um das Recycling von Verpackungen in Schwung zu bringen, forciert die Europäische Union die Kreislaufwirtschaft. In Deutschland soll ein neues Verpackungsgesetz zu mehr Nachhaltigkeit führen. Es verpflichtet beispielsweise größere Gastro-Betriebe, ab 2023 auch Mehrwegpackungen für Take-away-Speisen anzubieten. Carolina Schweig regt an: „Restaurantbesitzer sollten sich zusammenschließen und gemeinsam Mehrwegverbünde aufbauen.“ Sie ist davon überzeugt: „Gastronomen, die auf nachhaltige Gebinde umsteigen, können sich als Vorreiter im Markt profilieren und so Kunden binden und gewinnen.“ Die Studie von Simon-Kucher weist allerdings darauf hin, dass sich bisher nur 11 % der Konsumenten ausreichend in Sachen Öko-Packungen informiert fühlen. Umso wichtiger dürften Umweltzeichen wie der „Blaue Engel“ sein, die dem Verbraucher die Orientierung erleichtern.

METRO nutzt Hinweise wie „Plastic free“, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Der Großhandelsspezialist engagiert sich bereits seit 2014 für Sustainable Packaging im Eigenmarkenbereich. Zudem hat sich METRO der New Plastics Economy der Ellen MacArthur Foundation angeschlossen und konnte allein zwischen 2019 und 2020 knapp 500 Tonnen Plastikverpackung vermeiden. Darüber hinaus bestehen ambitionierte Ziele: Bis 2025 sollen beispielsweise 100 % der Kunststoffverpackungen wiederverwendet, recycelt oder kompostiert werden können.

Einige Beispiele aus verschiedenen METRO Ländern:

Nachhaltige Verpackung Zitronen

Plastikfreie Hülle für Bio-Zitronen:

Das internationale Handelsbüro im spanischen Valencia beschafft für METRO frisches Obst und Gemüse aus aller Welt. Die METRO Chef Bio-Zitronen landen in einer plastikfreien Verpackung im Verkaufsregal. Das Label „Plastic free“ macht auf den Umweltnutzen aufmerksam.

Nachhaltige Verpackung Zellulose

Zellulose statt Plastik:

Auch im Near-Food-Sortiment setzt METRO auf nachwachsende Rohstoffe. So verzichtet etwa METRO Spanien bei den Servietten-Verpackungen von METRO Chef auf Kunststoff. Stattdessen kommt Zellulose zum Einsatz

Nachhaltige Verpackung Zellulose

Grüne Packungen für grüne Kräuter:

Seit April 2019 wurden 282,5 Tonnen Kunststoff eingespart – dank Ersatz durch Pappe oder Papier und weniger Plastik. Die neuen Verpackungen der METRO Chef Schnittkräuter bestehen hauptsächlich aus Papier, das nach den FSC-Richtlinien für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung zertifiziert ist. Bei einigen Verpackungen bleibt Kunststoff zur Qualitätssicherung und zur Gewährleistung einer guten Haltbarkeit notwendig, wurde aber reduziert.

Nachhaltige Verpackung Büro

Büroartikel und Schreibwaren verpackt in Papier:

Vom Textmarker über den Klebestift bis hin zur Schere – die Verpackungen von 140 Artikeln der METRO Eigenmarken Aro und Sigma wurden auf Papier umgestellt. So ließen sich in weniger als 1 Jahr 14 Tonnen Kunststoff reduzieren.

Biologisch abbaubare Folie für Bio-Karotten:

Die METRO Chef Bio-Karotten sind in kompostierbaren Beuteln verpackt. Das Produkt gehört zum Sortiment der Bio-Lebensmittel von METRO Österreich

Zukunftsorientiert handeln

Der Fahrplan in die Zukunft heißt METRO sCore. Das bedeutet Wachstum – und zwar auf Basis einer Nachhaltigkeitsstrategie, die klare Schwerpunkte setzt: Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Außerdem macht METRO sich dafür stark, Plastik und Lebensmittelabfälle zu vermeiden und das nachhaltige Sortiment auszubauen. Im Kern geht darum, konsequent zukunftsorientiert zu handeln, sowohl innerhalb des Geschäftsbetriebs als auch in der Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden.

Mehr unter Großhandelsstrategie und im Nachhaltigkeitsbericht.

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