Rund 19 Mio. Tonnen Verpackungsabfall sind im Jahr 2019 allein in Deutschland angefallen, so viel wie nie zuvor. Im Zuge der Coronakrise wuchs der Müllberg weiter. Einer der Gründe war der steigende Verbrauch von Take-away-Packungen wie Coffee-to-go-Bechern, Plastikschalen und Co. Aber der Ruf nach Alternativen wird lauter: Knapp 3 Viertel der Konsumenten legen Wert auf nachhaltige Verpackungslösungen, wie eine Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher zeigt.
Eine genaue Definition für eine nachhaltige Verpackung existiert allerdings nicht. Viele Faktoren spielen eine Rolle, beispielsweise der Einsatz von recycelten und recycelbaren Materialien sowie ein geringer CO2-Fußabdruck der Verpackung insgesamt – von der Herstellung bis zur Entsorgung. So ist etwa ist eine Tüte aus nachwachsenden Rohstoffen nicht unbedingt nachhaltig, wenn das Material in Übersee produziert und um die halbe Welt transportiert wird.
„Pauschale Forderungen wie Papier statt Plastik helfen nicht weiter“, sagt Carolina Schweig, die in ihrem Ingenieurbüro vor den Toren Hamburgs an nachhaltigen Packungskonzepten arbeitet. „Je nach Produkt und Einsatzzweck gilt es, das adäquate Material mit dem größten Nutzen und den geringsten Umweltauswirkungen auszuwählen.“ Die ersten Schritte in die richtige Richtung aus ihrer Sicht: „Jeder sollte überlegen: Ist die Verpackung wirklich notwendig? Falls ja, lässt sie sich kleiner, dünner oder leichter gestalten? Ist sie recycelbar? Ließe sich alternativ eine Mehrweglösung verwenden?“