Mehr Wert für Einzelhändler – in aller Vielfalt

Sortiment und Preis sind entscheidend – das eint Traderkunden weltweit. Bedarf und Lösung können je nach Land jedoch ganz unterschiedlich aussehen. METRO bietet international jeweils, was Profikunden brauchen.

Fortuna Kiosk - The price has to be right

Die Morgensonne taucht zuerst den Rhein in gleißendes Licht, dann das kleine rot-weiße Büdchen am Ufer und schließlich die breite Bundesstraße längs davor. Auf 4 Spuren brettern Autos und Laster vorbei, auf dem Radweg strampeln Pendler zur Arbeit. Ab dem Nachmittag wird das Düsseldorfer Joseph-Beuys-Ufer zur Flanierpromenade; jetzt, um kurz vor 9 Uhr, verläuft hier eine der Haupteinflugschneisen in die Stadt. Pietro und Nino Meffe sind routiniert bei der Sache. Ab 9.30 Uhr wandern in ihrem Fortuna-Büdchen belegte Brötchen über die Theke, wenig später lassen sich die ersten Gäste zum Frühschoppen blicken.


Trader und Franchise bei METRO

Unabhängige Händler, bei METRO als Trader bezeichnet, sind neben HoReCa-Kunden (Hotellerie, Restaurants, Caterer) eine Kernzielgruppe von METRO. Sortimente, Produkte und Verpackungen sind in allen mehr als 30 Ländern, in denen METRO aktiv ist, konsequent auf Profikunden ausgerichtet. In 10 Ländern betreibt METRO zusätzlich ein Retail-Franchising-Modell: in Polen, Rumänien, Russland, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Pakistan, Indien, Tschechien und in der Slowakei. METRO bietet den teilnehmenden unabhängigen Händlern dabei einen eigenen Markenauftritt, spezielle Produkte, nationale Werbung und weitere Services wie Schulungen und Sortimentsberatungen.

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Die Meffe-Brüder sind ein eingespieltes Team, jeder Handgriff sitzt. Während der eine Getränkekisten herankarrt, kurbelt der andere die Markisen auf, klappt die Fensterläden vor der Durchreiche nach rechts und links. Käsebrötchen 1,70 €, Bockwurst mit Brötchen 2,50 €, heißt es auf den Tafeln an den knallrot getünchten Läden. Und: „WO IST DEINE HEIMAT?“ In Großbuchstaben prangt die Frage auf einem gerahmten Plakat. Umrahmt von Unterschriften und dem Zusatz: „Danke für Euren unermüdlichen Einsatz!“ Pietro Meffe nickt in Richtung des Plakats, während er Zucker und Milch zur Selbstbedienung rausstellt. „Das haben uns Stammkunden geschenkt, während Corona."

Die Frage nach der Heimat ist wohl eher rhetorisch zu verstehen. 3 Flaggen wehen auf dem Dach des Büdchens: eine italienische, eine deutsche, und, klar, eine Fortuna-Fahne. Nach dem Fußballverein Fortuna Düsseldorf ist der Kiosk immerhin benannt. Die Familie von Pietro Meffe hat italienische Wurzeln, er selbst ist 1959 in Italien geboren („Der Ort ist so klein, den kennt keiner“), kurz darauf kam die Familie nach Deutschland. Pietro und Nino Meffe betreiben das Fortuna-Büdchen gemeinsam mit Bruder Nr. 3, Antonio. Auch ihre Schwester hilft täglich mit. Der vierte Bruder, der das Geschäft seit 2006 geführt hatte, stieg 2019 aus. Das Büdchen selbst gibt es dabei schon deutlich länger. „Ich kenne das seit 1978“, erzählt Pietro Meffe. Schon in seiner Lehrzeit sei er gelegentlich sonntags hier gewesen.

 Die Familie von Pietro Meffe hat italienische Wurzeln - der Kiosk ist nach dem Fußballverein Fortuna Düsseldorf benannt.
Fortuna Büdchen - Eine Institution in der Nachbarschaft

Auch heute läuft der Hauptbetrieb am Wochenende. Aber nicht nur Fußballfans kaufen hier ihr „Wegbier“, wenn sie zum rund 5 Kilometer entfernten Fußballstadion ziehen. Werktags legen Arbeiter und Angestellte bei Kaffee und Brötchen ein Päuschen ein, Passanten kaufen Snacks und Getränke. Jeden Tag hat das Büdchen geöffnet, von morgens bis mindestens 22 Uhr. An lauen Sommerabenden, wenn besonders viel los ist, auch mal bis 1 Uhr nachts. Zu diesen Spitzenzeiten bedienen sie bis zu 2.500 Kunden pro Tag, schätzt Nino Meffe. Der 51-Jährige ist eigentlich gelernter Maler und Lackierer, sein Bruder Pietro Einzelhandelskaufmann. Ihr Büdchen möchten beide nicht mehr missen, da sind sie sich einig. Was die Arbeit ausmacht? „Der Kontakt mit den Menschen. In welchem Job hat man schon mit so vielen Kunden persönlich zu tun?

Eine Institution in der Nachbarschaft

Einige Kilometer weiter begeistert sich Ilhan Şen ganz ähnlich für sein Geschäft. „Unsere Stammkundschaft haben wir uns über 30 Jahre aufgebaut“, sagt Şen, und den Stolz darüber sieht man ihm an. Seine Mutter Leyla gründete den Familienbetrieb Deniz Market vor gut 3 Jahrzehnten, heute führt ihn der 44-Jährige. Der türkische Lebensmittelmarkt liegt in Derendorf, einem belebten Stadtteil im Norden Düsseldorfs. 7 Straßen treffen sich an der Kreuzung vor dem Laden. Schüler warten auf die Straßenbahn, Mütter schieben Kinderwagen vorbei. Die riesige Obst- und Gemüseauslage des Lebensmittelmarkts strahlt den Vorbeilaufenden förmlich entgegen: Farbenfroh leuchten da Äpfel, Orangen, Mandarinen und Pampelmusen, Auberginen, Gurken, Kürbisse und etliche weitere Obst- und Gemüsesorten. Was auch an den LED-Strahlern liegt, die Şen eigens installiert hat. Der Händler legt Wert auf eine ordentliche, gut sortierte Präsentation der Waren: „Die Tomaten räumen wir zum Beispiel alle einzeln ein, damit sie keine Dellen bekommen.“ An einer Stelle duftet es frisch nach Pfefferminze, an einer anderen würzig nach Knoblauch.


Genau wie das Fortuna-Büdchen ist auch der Deniz-Markt ein Familienbetrieb.
Deniz-Markt: Sowohl die Familie als auch das Geschäft sind eine Institution in der Nachbarschaft
Ilhan Şen: Auf die lokale Nachfrage zugeschnittene Angebote

Seine „Lok“, also die Zugmaschine, nennt der Chef die große Obst- und Gemüseauslage. Sie spricht die Laufkundschaft an. Eingeweihte wissen hingegen, dass auf den 270 Quadratmetern im Inneren des Geschäfts rund 5.000 Artikel zu finden sind. Vor allem türkische Spezialitäten wie Fleisch oder säckeweise Bulgur, besondere Öle wie Haselnuss- oder Schwarzkümmelöl, Pistazien, Nüsse, Trockenfrüchte und Süßwaren sowie eine große Gewürzauswahl. „Dafür kommen die Leute extra zu uns“, erzählt Şen. Und wenn die Kunden schon mal da sind, kaufen sie gleich noch ein paar weitere Dinge ein. Deshalb bietet Şen neben den türkischen Spezialitäten auch Grundbedarfsprodukte und weitere internationale Waren an, die er bei METRO kauft.

Genau wie das Fortuna-Büdchen ist auch Deniz Market ein Familienbetrieb. Ilhan Şens Ehefrau Serpil kassiert, Vater Yagmur, 71 Jahre alt, verhandelt mit den Lieferanten. Gründerin Leyla, die den Markt einst nach ihrem Mädchennamen Deniz benannte, kocht täglich für alle. Und Ilhan Şens Tochter Leyla, 17, nach der Großmutter benannt, hilft ebenfalls mit aus. Die Familie und das Geschäft sind eine Institution in der Nachbarschaft, Kunden halten beim Einkauf einen Plausch, man kennt sich.

Zugeschnitten auf den Bedarf vor Ort


So wie die Düsseldorfer Kleinhändler sind viele Trader unverzichtbare Institutionen in ihrer Nachbarschaft . Das gilt weltweit. Ob Lebensmittelgeschäft, Kiosk, Street-Food-Händler oder Tankstelle: Inhabergeführte Läden zeichnen sich durch ihre Nähe zum Endkonsumenten aus, sind in vielen Regionen Nahversorger und Treffpunkt zugleich. Für METRO sind Trader als Profikunden neben Hoteliers, Restaurateuren und Caterern eine Kernzielgruppe. Der Grund: ein hoher lokaler Wettbewerb zwischen vielen unabhängigen Anbietern und zahlreiche adressierbare Kunden machen den Markt wirtschaftlich interessant.

Neben dem reinen Warenverkauf an Traderkunden setzt METRO in ausgewählten Ländern auf ein Franchise-Partner-Netzwerk . Jeweils angepasst an den lokalen Markt und ausgerichtet auf den Bedarf vor Ort sollen die Franchise-Angebote das Geschäft und die Profitabilität von Tradern fördern. Rund 8.200 Partner-Stores gibt es derzeit in 10 Ländern, Ende 2024 sollen es 12.000 sein. Vorreiter ist Polen mit mehr als 2.000 Stores unter der Marke Odido . Der Markt ist weit entwickelt; entsprechend zugeschnitten sind die Angebote. 2021 wurde das Branding neu aufgesetzt. Hoch im Kurs stehen zudem Convenience-Lösungen, das heißt moderne Lebensmittel- und Produktangebote, die in Kategorien wie „Food to go“ oder „Food for later“ unterteilt sind. Anders der Markt in Rumänien: Zwar gibt es auch hier moderne Stores, etwa in Städten wie Bukarest. Gleichzeitig befinden sich viele der 1.700 Läden unter der rumänischen Marke LaDoiPași in sehr ländlichen Gebieten. Deshalb sind beispielsweise die Sortimente hier entsprechend breiter.

„Der Preis muss stimmen“

Neben Ausstattung und Beratung gibt es zudem Eigenmarken speziell für Trader. Die unter der Marke Fine Life angebotenen Produkte, deren Design, Preisgestaltung und Marketing sind beispielsweise vollständig auf Wiederverkäufer zugeschnitten. So garantieren die Fine-Life-Produkte Tradern eine Marge von mindestens 25 %. Denn auf die Gewinnspanne kommt es bei kleinen Einzelhändlern ganz besonders an. Das bekräftigt auch Pietro Meffe vom Fortuna-Büdchen: „Der Preis muss stimmen. Das ist das wichtigste Einkaufskriterium.“ Und: Der Einkauf müsse schnell gehen. Deshalb sei ein gut sortierter Großmarkt wichtig. „Ich schlendere nicht durch den Markt, sondern will da schnell durch“, sagt Meffe.

Ilhan Şen sieht das zumindest etwas anders. „Ich verkaufe zwar gerne, aber ich kaufe auch gerne ein“, sagt er und grinst. Deshalb fährt der Chef des Deniz Market immer persönlich zum METRO Markt. Die Mitarbeiter an der Fleischtheke kennt er mittlerweile ebenso gut wie die in der Käseabteilung. „Wir sagen Hallo, tauschen uns aus“, erzählt Şen. Nur bei Obst und Gemüse, da lässt er nicht mit sich reden: „Das kaufe ich nur aus der Türkei.“ Sonne, Boden – an den Geschmack der Produkte aus dem Heimatland seiner Familie komme einfach nichts heran. Feigen aus Troja beispielsweise, schwärmt der 44-Jährige: „Die sind einzigartig!“ Und so schwingt bei jedem Trader eine ganz eigene Begeisterung für das Geschäft mit. Sei es bei Familie Şen. Familie Meffe. Oder bei den unzähligen weiteren großen und kleinen Trader-Kunden weltweit. Oder, um auf das Plakat am Fortuna-Büdchen zurückzukommen: Wo auch immer deine Heimat ist.

Elevate

„Elevate“ nennt sich das Programm, mit dem METRO das Franchise-Geschäft vorantreibt. Für „Elevate“ setzt METRO auf die Expertise der Kolleginnen und Kollegen, die das Geschäft in den Ländern kennen und weiterentwickeln. Koordiniert vom Headquarter in Düsseldorf, realisiert von den Profis vor Ort, eröffneten jüngst 2 neue „Ambassador-Stores“ in der Slowakei, ebenso in Polen, Pakistan und Tschechien. Die sogenannten Ambassadors oder Concept Stores sind Vorzeigegeschäfte: gestaltet im aktuellsten Design, bestückt mit Vorreiter-Produkten und Angeboten wie einer Full-Service-Kaffeebar. Ausgestattet von METRO – betrieben von unabhängigen Händlern.

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