Eine Kelle … Expansion im Restaurant Ronja

Immer neue Trends bewegen die Branche – wir spüren ihnen nach. In unserer Serie „Eine Kelle …“ stellen wir regelmäßig spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Food- und Gastroszene vor und thematisieren, was die Branche bewegt. Heute Sinan Bozkurt, Inhaber des Restaurants Ronja, über die Herausforderung der Expansion.

MPULSE Serie - Eine Kelle
Location suchen, Speisekarte erstellen, Personal finden und einstellen – so meisterte Sinan Bozkurt vom Restaurant Ronja die Expansion zum Ladenlokal.
Terasse und Außenansicht Restaurant Ronja im Ringlokschuppen

Worum geht´s?

  • Vom Veggie-Foodtruck zum eigenen Ladenlokal
  • Von der Entscheidung bis zur Eröffnung
  • Herausforderungen der Expansion
Sinan Bozkurt, Inhaber des Restaurants Ronja im Ringlokschuppen undManagementassistentin Jael Meyn

Vom Veggie-Foodtruck zum eigenen Ladenlokal – wie kam es zur Expansion?

Vor acht Jahren suchten wir eigentlich nur nach einer geeigneten Location, an der wir die Speisen für unseren Foodtruck vorbereiten konnten. Als wir das kleine Lokal in der Mülheimer Altstadt fanden, war es zunächst nur als reine Küche gedacht, nicht etwa als Restaurant. Nach der ersten Teilnahme an Food-Festivals merkten wir, dass unser Konzept mit vegetarischen und veganen Gerichten auf großes Interesse stieß, da es in der Umgebung wenig vergleichbare Angebote gab. Wir stellten kurz darauf elf Tische auf und das Lokal entwickelte sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt. Die Herausforderung bestand darin, beide Geschäftsmodelle gleichzeitig zu führen. Bald lief das Lokal jedoch so gut, dass wir uns entschlossen, den Foodtruck aufzugeben.

Von der Entscheidung bis zur Eröffnung – was waren die einzelnen Schritte?

Als wir unseren Standort gefunden hatten, haben wir zunächst mit den Anwohnern gesprochen. Wir haben sie gefragt, ob ein Restaurant mit unserem Konzept hierher passt. Tatsächlich bekamen wir überwiegend kritisches Feedback. Da wir aber kurz vor der Festivalsaison standen und eine Küche brauchten, haben wir es trotzdem gewagt und das Lokal gemietet. Dann ging es an den Umbau. Dabei haben wir zum Glück viel Unterstützung von Familie und Freunden bekommen. Es folgte eine umfangreiche Planung – wir erstellten eine Speisekarte, kalkulierten Gerichte, planten den regelmäßigen Einkauf und stellten die Restaurantausstattung zusammen. Gleichzeitig haben wir versucht, vor der Eröffnung so viel Werbung wie möglich über die sozialen Medien zu machen.
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Welche Herausforderungen gab es während des Expansionsprozesses?

Tatsächlich waren die vielen Skeptiker eine Herausforderung. Gleichzeitig hat uns das aber auch motiviert. Wir wollten ihnen zeigen, dass sich ein veganes und vegetarisches Konzept durchsetzen kann. Und es hat geklappt: Schon die ersten Tage liefen so gut, dass wir zu zweit nicht mehr hinterherkamen. Wir brauchten mehr Personal, aber es war schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden. Hinzu kam die logistische Umstellung der Speisekarte – von wenigen ausgewählten Gerichten im Foodtruck auf eine große Auswahl im Ladenlokal. Wir können daher jedem Gastronomen, der sich selbstständig machen will, nur raten: Unterschätzt es nicht. Kalkuliert die Einstiegs- und die laufenden Kosten nicht zu niedrig. Plant genügend Zeit für die Vorbereitungsphase ein. Und sucht euch ein starkes Team.

Nachhaltiges Ladenlokal

Heute bietet das Restaurant Ronja im Mülheimer Ringlockschuppen Platz für 120 Gäste. Zudem überzeugten sie die Jury des METRO Preises für nachhaltige Gastronomie 2023 mit ihrer eigenen Gemüseparzelle, fair produzierter Arbeitskleidung und einem integrierten Pfandsystem. Mehr dazu.

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