Food Report: Die Trends 2022

Zero Waste, Local Exotics und Real Omnivore sind 3 große Trends, die Gastronomen im Blick haben sollten. Die Food-Expertin Hanni Rützler stellt in ihrem aktuellen Report dar, worauf Gäste Wert legen.

Frau fotografiert in einem Restaurant ihr Essen mit dem Handy

Was wollen die Gäste essen? Was ist gerade angesagt in Sachen Ernährung? Worauf legen Feinschmecker Wert und was möchten sie künftig seltener auf dem Teller finden? Die Antworten auf diese Fragen helfen Gastonomen, ihre Speisekarte nach dem Geschmack ihrer Gäste auszurichten und sie so immer wieder ins Lokal zu locken. Das sind die 3 aktuellen Trends:

Zero Waste: Nachhaltig konsumieren, Abfall vermeiden

Weniger Lebensmittel wegwerfen und so die Umwelt schonen – auch Gastronomen können hier einen wichtigen Beitrag leisten und damit bei ihren Gästen punkten. Reste sinnvoll zu verwerten und nach Prinzipien wie „Nose-to-Tail“ oder „Leaf-to-Root“ zu wirtschaften, ist das eine. Zero Waste berücksichtigt aber auch, wie, wann und wo welche Lebensmittel angebaut werden. Eine gute Orientierung ist hier der Saisonkalender für Obst und Gemüse. „Zero Waste wird alltagstauglich“, sagt Hanni Rützler. „Engagierte Gastronomen leisten mit innovativen Konzepten wichtige Beiträge, um die weltweite Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.“

Local Exotics: Kulinarische Wiedersprüche vereinen

Meeresfrüchte aus Tirol oder Wasabi aus dem Gewächshaus werden künftig endlose Kilometer an Transport sparen und Genuss auch ausgefallener Lebensmittel ohne schlechtes Gewissen ermöglichen“, so die Food-Trend-Expertin. Immer mehr hiesige Landwirte, Fischzüchterinnen und Gemüsebauern setzen auf den Anbau oder die Zucht exotischer Pflanzen und Tiere: Sie folgen dem Trend zu nachhaltiger, regionaler Wirtschaft und ermöglichen den Gastronomen, die Sehnsucht der Gäste nach exotischen Zutaten für Speisen und Getränke zu bedienen. Auch wer nach dem Credo „Support your locals“ einkauft, kann also die weite Welt auf den Teller bringen – und füttert das gute Gewissen gleich mit.

Hanni Rützler

Die Real Omnivore sind die Avantgarde, die unsere gegenwärtige Esskultur auf den Prüfstand stellen.“

Hanni Rützler, Food-Trend-Expertin

Real Omnivore: Alles essen für den Planeten

Auf nichts verzichten, aber auch Neues probieren. Das ist die Idee hinter Real Omnivore. Das Wohl der Tiere und die Gesundheit des Planeten stehen im Fokus. „Dabei geht es den echten Allesessern weniger um Verzicht, als vielmehr darum, auch außergewöhnliche Lebensmittel und Food-Tech-Innovationen wie Proteine aus Insekten oder Fleisch aus der Petrischale in ihre Ernährung aufzunehmen“, sagt Hanni Rützler. Die Real Omnivore sind die Avantgarde, die unsere gegenwärtige Esskultur auf den Prüfstand stellt und die Ernährungsgewohnheiten aufbrechen wird. „Sie möchten in Einklang mit der Umwelt leben, aber ihre Gesundheit und das Wohlbefinden der Gesellschaft sind ihnen ebenso wichtig“, so die Expertin. „Real Omnivore probieren schon heute, was uns künftig alle ernähren könnte.“

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