Wie gehst du damit um?
Um die Steuern und all das kümmert sich zum Glück mein Partner Yunus. Ich konzentriere mich auf die Küche, gehe einkaufen, bin aber auch im Service und rede mit unseren Gästen. Das ist für mich das Schönste. Anstrengend ist für mich nicht das Kochen oder der Austausch mit den Gästen, sondern das ganze Drumherum.
Zum Beispiel?
Wenn Gäste nicht kommen, ohne abzusagen. Erscheint ein Vierertisch nicht, bedeutet das schon 20 Prozent weniger Umsatz. Passiert mittlerweile nicht mehr so häufig, aber wenn doch, tut das weh. Die Unterhaltskosten in der gehobenen Gastronomie sind halt hoch. Wir bereiten das Menü für die entsprechende Zahl an Reservierungen vor – mit dem Hummer kann ich dann nichts mehr machen, den habe ich schon gegart. Wir telefonieren deshalb jetzt alle Gäste vorher ab. Dafür kommt eine Mitarbeiterin extra eine halbe Stunde früher.
Ziemlich aufwändig.
Ja, es wäre schön, wenn mehr Gäste ein Gefühl dafür hätten, wie viel Vorbereitung überall drinsteckt. Anderes Beispiel: Allergien und Unverträglichkeiten. Es kommen Gäste, die erwähnen erst, wenn der Teller schon auf dem Tisch steht, was sie nicht essen können. Ich möchte keinen vergiften! Aber das kostet Nerven, so kurzfristig reagieren zu müssen…