Redefine Meat: Fleischersatz aus dem 3D-Drucker

Für Veganer oder Vegetarier, die trotzdem nicht auf den Genuss von Fleisch verzichten wollen, gibt es Alternativprodukte. Aber kann pflanzlicher Fleischersatz mehr als nur aussehen wie Fleisch? Können Konsistenz, Struktur und Geschmack mit herkömmlichem Fleisch mithalten? Ja, können sie. Sagen jedenfalls die Gründer von Redefine Meat.

Fleischersatz von Redefine Meat: Vegan und 3D-gedruckt

Worum geht´s?

  • Immer mehr Gastronomen setzen auf Fleischersatz
  • Was ist das Besondere am Fleischersatz von Redefine Meat?
  • 3D-Drucker als neuer Fleischproduzent
  • Fleischalternativen frei von tierischen Produkten

Vom Dönerspieß bis zum Zucchini-Patty ist bei Hans-Kebab alles hausgemacht. Doch bei einem Produkt haben sich die Inhaber Volkan Alkan und Cihan Anadologlu bewusst gegen die Eigenproduktion entschieden: beim veganen Fleischersatz. „Wir verwenden den Lammfleischersatz von Redefine Meat“, berichtet Alkan.

Und der kommt bei den Gästen des Münchener Dönerladens richtig gut an. Die Nachfrage sei so hoch, dass das Produkt regelmäßig ausverkauft sei, so der Gastronom. Neben dem Aroma kommt es Alkan vor allem auf die Handhabung an: „Wir können die Patties ohne weiteres Würzen in 15 Minuten genauso schnell zubereiten und braten wie echtes Fleisch – und sie schmecken auch so.“

Und genau das ist das Ziel des israelischen Unternehmens Redefine Meat. „Wir haben die Produktlinie „New-Meat“ speziell für den gastronomischen Bedarf entwickelt. Damit Gastronomen allen Restaurantgästen – ob vegan, halal oder koscher – Fleischgenuss bieten können. In unserem Fall ist er eben pflanzlich“, erklärt Ulrich Strünck, Commercial Director DACH bei Redefine Meat. Dass sich die pflanzlichen Produkte für die Gastronomie eignen, bestätigt Max Peters vom Restaurant Bearclaw in Hamburg: „Wir verwenden das Rinderhackfleisch von Redefine Meat für unsere Burger-Patties.“ Auch bei seinen Gästen kommt das Produkt gut an – selbst Gäste, die üblicherweise Fleisch essen, seien positiv überrascht. „Ich persönlich finde, es schmeckt nicht hundertprozentig wie Fleisch. Aber der Geschmack ist schon sehr ähnlich und daher sind die Produkte ein guter Ersatz“, so der Hamburger Gastronom.


Der 3D-Drucker als neuer Fleischproduzent

Von Pulled-Produkten über Rinderfilet, Burger-Patties bis zu Bratwurst vom Schwein – alle elf Fleischalternativen sind vegan, einige davon auch halal und koscher. Bei jedem Produkt ist neben den Zutaten, Nährwerten und Allergenen genau angegeben, für welche Ernährungsformen es geeignet ist. Um einen authentischen Fleischgeschmack zu erreichen, entwickelt und optimiert Redefine Meat die Produkte in Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenköchen und Fleischexperten. Anschließend kommt der 3D-Drucker zum Einsatz: Spezielle Maschinen drucken mehrere Schichten fadenförmiger Strukturen übereinander, um eine ähnliche Konsistenz wie bei regulärem Fleisch zu erzielen. Das Druckmaterial ist eine Mischung aus pflanzlichen Proteinen, Fetten, Farb- und Aromastoffen. Aus den „Druckerpatronen“ wird es durch drei Düsen gepresst. In jeder Düse befindet sich eine andere Stoffmischung, die Muskelfasern, Fettgewebe und Blut imitiert, um der Zusammensetzung von Fleisch möglichst nah zu kommen. Denn nicht nur der Geschmack, auch die Konsistenz spielt beim Fleischersatz eine entscheidende Rolle. Der Anspruch: Sowohl beim Schneiden mit dem Messer als auch beim Reinbeißen muss es tierischem Fleisch ähneln.

Redefine Meat bei METRO

Auch METRO bietet – neben einer großen Auswahl an Fleisch – Ersatzprodukte an und entwickelt ebenfalls eigene Alternativen. Ein Beispiel: das vegane Hack der Eigenmarke METRO Chef. Marken wie Redefine Meat sind zusätzlich standortabhängig erhältlich. Den Anfang machen die deutschen METRO Großmärkte in Düsseldorf, Krefeld und Neuss. Weitere Märkte sollen folgen.
Mehr über fleischlose Alternativen bei METRO: www.metro.de/produktwelten/fleischloser-genuss

Fleischalternativen frei von tierischen Produkten

Redefine Meat ist 2018 mit einer Fleischalternative an den Markt gegangen. Warum? Weil die Gründer des Unternehmens die konventionelle Tierhaltung in Hinblick auf die Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung als ineffizient und ökologisch nicht nachhaltig erachten.

„Wir wollen mit unseren Produkten einen Unterschied machen“, erklärt Commercial Director Strünck. „Wir wissen, dass viele Menschen gerne Fleisch essen. Es schmeckt gut, ist überall erhältlich und tief in unseren Traditionen verwurzelt. Deshalb braucht unsere Gesellschaft pflanzliche Innovationen, die genauso gut schmecken wie herkömmliches Fleisch – und gleichzeitig gut für die Umwelt und tierfreundlich sind.“

Eine Kelle

Eine Kelle … Steak aus dem 3D-Drucker

3 Fragen an Redefine Meat, einem israelischen Start-Up, das aus pflanzlichen Rohstoffen mithilfe eines 3D-Druckers „Fleisch“ herstellt.

Trend zu 3D-gedruckten Lebensmitteln steigt

Der Trend zu pflanzlichem Fleisch oder Fisch nimmt zu. Neben Redefine Meat bieten daher auch andere Unternehmen 3D-gedruckte Ersatzprodukte an. Unter anderem produziert das katalanische Start-up Nova Meat ebenfalls pflanzlichen Fleischersatz mit dem 3D-Drucker. Anders als bei Redefine Meat verwendet Nova Meat nur eine Düse für den Druckprozess, was den Vorteil hat, dass das Verfahren einfacher ist und der Drucker schneller arbeiten kann. In China konzentriert sich das Biotech-Unternehmen CellX ebenfalls auf die Produktion von 3D-gedrucktem Schweinefleisch, da die Nachfrage danach auf dem chinesischen Markt groß ist. Ziel des Unternehmens ist es, bis 2025 den gleichen Preis wie für herkömmliches Schweinefleisch zu erzielen. Das österreichische Unternehmen Revo Foods hingegen produziert mit dem 3D-Drucker nicht Fleisch, sondern Fisch. Auf Basis pflanzlicher Proteine stellt das Unternehmen veganen Lachs her, der dank einer neu entwickelten Drucktechnologie bereits für die Massenproduktion geeignet ist.


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