Die Kettyle-Produktion
Für Letztere zeichnet gleichermaßen Maurice Kettyle verantwortlich. Seine Produktion liegt in Lisnaskea, einem 3.000-Seelen-Örtchen kurz hinter der nordirischen Grenze. Maurice kennt jeden Farmer wie John persönlich. Und im Grunde auch jedes Rind: Die Tiere sind anhand ihrer Ohrmarken eindeutig identifizierbar, nach der Schlachtung wird das angelieferte Fleisch in der Kettyle-Produktion gescannt und bleibt per Strichcode den gesamten Prozess über zuordenbar. Bis zum METRO Regal.
Bei Kettyle angekommen, hängen die riesigen Fleischstücke – jedes Rind ergibt zunächst vier große Teile – erst einmal mindestens 21 Tage ab. So lange, bis sich eine dunkle Kruste gebildet und das Fleisch trockengereift ist. In den „Chills“ genannten sechs großen Reifekammern baumeln jeweils rund 1.000 Stücke an unterarmgroßen Fleischerhaken. Ventilatoren sorgen für konstante Belüftung, reihenweise Salzblöcke an den Wänden entziehen dem Fleisch die Feuchtigkeit. Das Salz stammt von der irischen Küste: „Ein Alleinstellungsmerkmal“, erklärt Maurice. Fokus auf das Gute, das so naheliegt.
Und auch hier ein geschlossenes System, sagt Maurice. „Unsere Reifekammern haben eine Kultur“ – im doppelten Wortsinn. Nämlich auch eine mikrobielle: Im Trocknungsverfahren ist Feuchtigkeit tabu, Schimmel darf keinesfalls entstehen. Im Gegensatz zu manchem Hobby-Dry-Ageing sind Sicherheit und Hygiene hier oberstes Gebot. Das mache Kettyle aus: „Leidenschaft, Wissen und handwerkliches Können.“