Restaurant Papaya in Berlin setzt auf bunte Belegschaft
Auch das Familienunternehmen Papaya in Berlin beschäftigt Menschen mit Einwanderungsgeschichte. In den thailändischen Restaurants bereiten Spezialitätenköche aus Thailand die Speisen zu. „Wir werben die Spezialitätenköche in Thailand an und holen sie dann zu uns nach Berlin“, beschreibt Geschäftsführer Michael Näckel das Vorgehen. Bevor die Köche ihre Arbeit aufnehmen können, sind einige bürokratische Hürden zu überwinden. Wenn alle Formalitäten geklärt sind und das Papaya die Köche nach Berlin einfliegen lässt, leben sie in vom Papaya gestellten Wohnungen. „Kümmern und Wertschätzen sind das A und O. Wir alle wissen, dass die Wohnungssuche in Berlin alles andere als leicht ist“, betont Michael. „Unsere Restaurantleiter kümmern sich um sämtliche Anmeldungen und Formalien wie Aufenthaltsgenehmigung oder Kontoeröffnung.“ Dieser Prozess ist aufwändig und zeitintensiv, aber Michael weiß, dass sich die Investition lohnt. Eine weitere Hürde: Die Spezialitätenköche dürfen per Gesetz nur vier Jahre in Deutschland arbeiten. Danach dürfen sie für drei Jahre nicht wiederkommen. „Diese Regelung erschwert es uns erheblich. Die Köche haben sich in der Regel hervorragend integriert, leisten tolle Arbeit und wollen in Deutschland bleiben. Dennoch müssen wir uns nach vier Jahren von ihnen trennen.“
Im Papaya arbeiten aber nicht nur thailändische Spezialitätenköche, sondern auch Service- oder Küchenkräfte aus Thailand, Indien und Pakistan, Laos
Vietnam und Ghana. „Wir sind eine bunt gemischte Truppe. Die Zusammenarbeit macht richtig Spaß“, freut sich Michael. Viele sind der deutschen Sprache nur bedingt mächtig, einige sind auch Analphabeten. „Die Spezialitätenköche können lesen und schreiben. Aber Kräfte, die zum Beispiel per Heirat oder Familiennachzug nach Deutschland gekommen sind und in ihrem Heimatland nur sehr kurz die Schule besucht haben, können das nicht“, erzählt Michael. Für das Papaya ist Analphabetismus eine Herausforderung, kein Hindernis. „Mitarbeiter sind wertvolle Leute, ungeachtet dessen, ob sie lesen und schreiben können. Wir finden Wege, die Mitarbeiter einzusetzen, wir schulen und unterstützen sie. Wir brauchen diese Leute!“