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Bocuse d’Or – der kulinarische Hexenkessel

Fünf Stunden und 30 Minuten sind nicht viel Zeit. Zumindest, wenn es darum geht, unter großem Getöse des Publikums zwei Gerichte nach allen Regeln der Haute Cuisine zuzubereiten. Ein kurzer Abriss der Geschichte des weltweit bekanntesten Kochwettbewerbs.

Bocuse dOr

Die europäische Auswahl für den Bocuse d'Or

  • Turin in 2018
  • Tallinn in 2020
  • Budapest in 2022
  • Trondheim in 2024
Bocuse d'Or

Worum geht´s?

  • Der Weg in den Gastro-Olymp
  • Renomiertester Wettbewerb der Branche
  • Inspiration für die Gastronomie
  • Trondheim 2024

Im Jahr 1987 hat eine französische Koch-Legende – berühmt für „Nouvelle Cuisine“ in Perfektion und Träger von drei Michelin-Sternen – eine Idee: Einen internationalen Kochwettbewerb müsste es geben, der Disziplin, Know-how und Qualität vereint. Sportlich, jung und modern sollte er sein, ausgetragen in festlichem Rahmen. Und zwar live vor Publikum und einer Jury. Die Koch-Legende mit dieser Idee hieß: Paul Bocuse.

Als Ehrenpräsident der Kulinarikmesse Sirha nutzte er das Event, um seine Idee zu realisieren. Beim ersten Bocuse d’Or-Wettbewerb 1987 in Lyon traten 20 Köche aus verschiedenen Ländern gegeneinander an. Ihre Aufgabe: Ein Fleisch- und ein Fischgericht in einer offenen Küche zuzubereiten – bewertet von einer internationalen Jury aus Spitzenköchen der ganzen Welt. Seitdem findet der Bocuse d’Or alle zwei Jahre statt.


Der Weg in den Gastro-Olymp

In den rund 30 Jahren seines Bestehens hat sich der Bocuse d’Or immer wieder verändert. 1997 feuerten die Fans des mexikanischen Kandidaten, eine traditionelle Mariachi-Band, ihren Favoriten lautstark mit Nebelhörnern und Kuhglocken, Jubel und Geschrei an. Seitdem ist ein tobendes Publikum das Markenzeichen des Bocuse d’Or, der deshalb auch oft als Hexenkessel bezeichnet wird. Lyon ist weiterhin Schauplatz des großen internationalen Finales. Seit 2008 finden die Vorentscheide kontinental statt: der Bocuse d'Or USA in Epcot, der Bocuse d'Or Asia in Shanghai und der Bocuse d'Or Europe im norwegischen Stavanger. Um bis zum kontinentalen Vorentscheid zu kommen, heißt es eine Reihe nationaler Runden zu gewinnen. Für diese bewerben sich zahlreiche ambitionierte Köche – ganz klassisch mit Anschreiben, Lebenslauf und den wichtigsten Stationen ihrer Karriere.

Renomiertester Wettbewerb der Branche

Inzwischen gilt der Preis als renommiertester Wettbewerb der Branche, bei dem die Spitzenköche der Welt ihre Kunst unter Beweis stellen. Teilnehmer aus aller Welt versuchen beim „Grand Final“ die begehrte Trophäe zu ergattern. Ein junger Helfer, der Commis de Cuisine, nicht älter als 22 Jahre, und ein Coach unterstützen die Kandidaten. Die Jury bewertet nach Kriterien wie Präsentation, Geschmack, Arbeitstechniken und Originalität der Gerichte und verleiht Punkte, die schließlich zum Sieg in Gold, Silber und Bronze führen.

Inspiration für die Gastronomie

Das Kräftemessen dient jedoch nicht nur dazu, den talentiertesten Koch auszuzeichnen. Er soll die Branche inspirieren und aktuelle Trends aufgreifen. 2021 mussten die Kandidaten etwa auch ein Take-away-Essen kreieren. Es sollte aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert bestehen, ausgerichtet auf die Tomate als saisonales Produkt. Für das Hauptgericht galt es, eine Komposition mit einer Black Tiger Garnele zu entwickeln. METRO Frankreich war dabei nicht nur einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung, sondern lieferte auch die Hauptzutaten für den Themenwettbewerb „Take away“. Der Clou: Die Teilnehmer sollten selbst eine wiederverwendbare Box aus pflanzlichen Materialien entwickeln, um ihre Kreation nachhaltig To-Go zu verpacken. Damit greift der Bocuse d’Or einerseits das wachsende Außer-Haus-Geschäft während der Coronapandemie auf. Außerdem trägt er dem Wunsch der Gastronomie und ihrer Gäste nach mehr Nachhaltigkeit Rechnung – eine neue spannende Herausforderung für die Spitzenköche auf dem Weg in den Gastro-Olymp.

"Feed the kids" war das Thema 2023, um die Erziehung und das Kochen für die junge Generation hervorzuheben. Bei dieser Herausforderung musste jeder der 24 Kandidaten ein Menü auf Kürbisbasis für Kinder kreieren. Es sollte eine kalte Vorspeise auf 100 % pflanzlicher Basis, ein warmes Gericht mit Ei und ein Dessert nach Art des Restaurants gezaubert werden.


Bocuse d'Or und METRO Frankreich

Die Partnerschaft von METRO Frankreich und Bocuse d'Or geht auf das Jahr 2005 zurück, als das Unternehmen Sponsor des kulinarischen Wettbewerbs in seinem Heimatland wurde. Seit 2013 ist METRO einer der offiziellen Zutatenlieferanten für das Weltfinale von Bocuse d'Or. Darüber hinaus ist METRO Frankreich einer der wichtigsten Partner der Bocuse d'Or French Academy.

Trondheim 2024  - Rentier, Aquavit und Skrei-Fisch

Rentier und Aquavit - für den Teller:

Hier müssen die Kandidaten das Rentierfleisch von Røros verarbeiten, das Aushängeschild der samischen Kultur. Die Köche können aus einer Reihe von Teilstücken wählen, darunter Haxen, Zungen und Steaks vom Rentier. Eine weitere Besonderheit ist, dass sie in ihren Rezepten Aquavit, die nationale Spirituose Norwegens, verwenden müssen.

💡 Für diesen Test müssen die Köche ein Rezept kreieren, das überrascht und verführt, und zwar auf einem Restauranttisch.

Skreifisch und Jakobsmuscheln - für die Platte:

Skrei, einen typischen nordeuropäischen Kabeljau, und Frøya-Muscheln müssen hier zubereitet werden, begleitet von drei Beilagen. Zwei ausschließlich pflanzliche, ohne Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte, und eine auf der Grundlage des traditionellen norwegischen Stockfischs, der aus langsam an der Luft getrocknetem Kabeljau hergestellt wird.

💡 In ihren Rezepten müssen die Teams außerdem mindestens eine Zutat verwenden, die mit dem Geschmack des Landes, das sie vertreten, identifiziert werden kann, um so ihr kulinarisches Erbe zu unterstreichen.

Quelle: Bocuse d`Or Website

Dirk Wittau

Ein Mann, zwei Kochmützen

Warum Dirk Wittau sowohl für den renommierten Kochwettbwerb Bocus d’Or als auch für METRO unverzichtbar ist.

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