Kochen, Küchen, Kiezgeschichten: Für MPULSE erzählt Sternekoch, Autor und Bundesverdienstordenträger Max Strohe die Geschichten hinter seinen Instagram-Schnappschüssen.
Früher kam allein die geschlagene Sahne aus der Isi-Flasche. Heutzutage, der Molekularküche sei Dank, kann man fast alles zu einem Schaum werden lassen. Bei uns im Tulus Lotrek lassen wir die Hollandaise in ihr gedeihen. Sie bekommt eine schöne Textur und seidenen Glanz.
Nach dem Abendservice, das Adrenalin schwindet, es geht an den Rückbau, ans Saubermachen. In den ersten Wochen eines neuen Gerichtes werden stets die Überbleibsel aller Komponenten gierig verschlungen, nichts wird da weggeworfen. Aber vor den Ruhetagen muss leider auch das mit Luft vollgepumpte Gold entsorgt werden. Kunstvoll, um ihm eine letzte Bühne zu geben, verlässt uns die Gochujang*-Bouillabaisse-Holli und wirkt so abstrakt perfekt wie gemalte Eiscreme im Hörnchen. Ein bisschen Sesam, wie Sprinkles beim Frozen Joghurt, rundet das Bild ab. So spielen wir selbst kurz vorm Ende noch mit visuellen Erwartungen, ehe Holli ihren letzten Gang antritt. Ich nenne das: Bouillabaise-Bukkake – oder: The Circle of Life.
* scharfe Gewürzpaste, Anm. d. Red.
Maximilian „Max“ Strohe führt gemeinsam mit Ilona Scholl das Restaurant Tulus Lotrek in Berlin, ausgezeichnet mit einen Michelin-Stern. Für ihre Initiative „Kochen für Helden“ erhielten Strohe und Scholl 2021 die Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens.
In seiner Kolumne im METRO Magazin MPULSE schreibt Max Strohe über ausgewählte Geschichten zu den Fotos aus seinen Instagram-Feed.
Zum Restaurant: tuluslotrek.de
Max Strohe auf Instagram: www.instagram.com/maxstrohe
Zu den Ausgaben des MPULSE Magazins: mpulse.de/downloads
Blicke mit Sternekoch, Autor und Bundesverdienstkreuzträger Max Strohe in seiner MPULSE-Kolumne hinter die Kulissen. Humorvolle und unverblümte Einblicke in seine Welt zwischen Herd, Kiez und kulinarischen Abenteuern.
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