… mit Partnern und Mitarbeitern
Was bei aller Innovationsfreude stetig bleibt: die familiäre Atmosphäre. Selbst bei mittlerweile rund 800 Mitarbeitern, Saisonkräfte zur Feldarbeit eingerechnet. Zur täglichen Lagebesprechung frühstücken Vater Willi, 64, Mutter Marion, 63, sowie Guido und Thomas, 41 und 36, jeden Morgen gemeinsam. Die Herrmann- Söhne sind im elterlichen Betrieb buchstäblich groß geworden. „Sie hatten ja keine andere Chance“, scherzt die Seniorchefin.
Heute teilen sich die vier die Arbeit auf: Guido zeichnet verantwortlich für Erntesteuerung und Personaleinsatz auf den Feldern. Thomas kümmert sich um Vertrieb und Kaufmännisches. Willi treibt den technischen Wandel voran, Marion hält Finanzen und Personal zusammen. „Vor allem sind uns das Verständnis und unsere Verantwortung für die Belegschaft wichtig“, sagt Marion Herrmann. In drei eigens erbauten Hotels sind die Saisonkräfte untergebracht; schon manche Liebe nahm dort ihren Anfang. „Da finden sich Paare, die wir dann auch bis zur Geburt der Kinder begleiten“, erzählt Marion Herrmann schmunzelnd.
Zu Spitzenzeiten stellt sich die Familie mit ans Band und packt an: „Da merkst du erst, wie anstrengend das ist.“ Sicher ein Grund, weshalb unter den Angestellten und zu den Chefs ein spürbar lockeres, kollegiales Miteinander herrscht. Sei es an den hochmodernen Verpackungslinien (wo übrigens kaum jemand eine Waage braucht, um 100 Gramm zu bündeln – „zwei Tage, dann hast du das im Gefühl“). Oder auf dem Feld, wo Arbeiterinnen in kleinen Grüppchen sorgsam Reihe für Reihe Kräuter mit Messern abtrennen und vorsortieren. Auf dem Dill-Feld zum Beispiel, weil hier die Pflanzen besonders empfindlich sind. Bei aller Technisierung: Manchmal ist der Faktor Mensch eben doch unersetzbar.