Sojaschnitzel statt Fleisch auf dem Teller
In den vergangenen Jahrzehnten ist dabei einerseits unser Fleischkonsum stark gestiegen. „Bei fast allen Kulturen ist Fleisch ein Kennzeichen von Wohlstand“, erklärt Klotter. „Inzwischen wächst aber eine qualitätsbewusste Generation heran, die weg will von Teilhabe an gesellschaftlicher Macht durch Fleischkonsum. Im Vegetarismus steckt daher großes Zukunftspotenzial.“ Auch Fabio Ziemßen, Geschäftsführer der NX Food GmbH – einem Tochterunternehmen von METRO – sieht einen großen Trend hin zur Entwicklung von pflanzlichen Ersatzprodukten: „Alle Lebensmittel, die tierischen Ursprungs sind, werden mit Produkten, die rein pflanzlichen oder sogar kultivierten Ursprungs sind, aber die gleichen Produkteigenschaften haben, gespiegelt. Denn pflanzliche Alternativen bieten in vielerlei Hinsicht die Chance, eine wachsende Weltbevölkerung zu versorgen und gesünder zu ernähren.“ Es geht um ressourcenschonende und nachhaltige Lösungen für das derzeitige Nahrungssystem.
Unkonventionelle Lösungen als Schlüssel?
Auch das Bedürfnis nach regionalen, frischen und qualitativ hochwertigen Produkten steigt – das zeigt sich insbesondere während der Covid-19 Pandemie. Ebenso liegt der sogenannte Re-Use von Essen, also die Wiederverwertung von weggeworfenen Lebensmitteln, im Trend – sowie die Nutzung unkonventioneller Nahrungsquellen, wie Ziemßen beschreibt: „Insekten, Algen, verschiedene Pilzkulturen oder auch Medusen sind interessante alternative Nahrungsoptionen.“ Entsprechend prognostiziert er unser Essen von morgen: „Der Schlüssel liegt in der Diversity. Wir müssen lernen, nicht jeden Morgen Wurst zu essen, jeden Mittag ein Schnitzel und jeden Abend nochmal Toastbrot mit Ei. Da müssen wir umdenken.“ Die Zukunft unserer Ernährung hängt also von einer guten Mischung der Ressourcen ab – von der Vielfalt dessen, was wir haben, und vor allem: Was wir daraus machen.